Import bald massiv teurer

Die Post muss neu selber für die Verzollung von Auslandpaketen sorgen. Die Kosten wälzt sie ab Anfang Oktober auf ihre Kunden ab.

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K-Tipp 13/2008

17.08.2008

Letzte Aktualisierung:
19.08.2008

Marco Diener

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Die Post schlägt bei den Gebühren für den Import von Paketen deutlich auf. Das ist die schlechte Nachricht. Aber sie bleibt im Vergleich zu anderen Anbietern günstig. Das ist die gute Nachricht.

Hintergrund der Gebührenerhöhung: Im neuen Zollgesetz steht, dass die Post die Verzollung von Paketen, die in die Schweiz gelangen, selber vornehmen muss. Bisher waren Zöllner dafür zuständig. Die Post muss dafür laut eigenen Angaben rund 100 Personen einstellen. Sie rechnet mit jährlichen Mehrkosten von 30 Millionen Franken.

Die Post begründet diese hohen Kosten mit dem Aufwand nicht nur fürs Personal, sondern auch für die Infrastruktur, wie Gebäude, Computer, Material und Versicherungen. Und diese Kosten wälzt sie auf ihre Kunden ab – ob damit eine versteckte Preiserhöhung verbunden ist, bleibt offen.

Möglich sind neu drei Fälle

Gratis: Wenn die eingeführte Ware zoll- und mehrwertsteuerfrei ist, verlangt die Post auch keine Postvorweisungstaxe. Mehrwertsteuerfrei sind Waren dann, wenn die Steuer weniger als fünf Franken betragen würde. Das ist zum Beispiel bei Büchern bis zu einem Wert von Fr. 208.30 (Steuersatz von 2,4 Prozent) oder bei CDs bis Fr. 65.75 (Steuersatz von 7,6 Prozent) der Fall. Massgebend für die Berechnung des Mehrwertsteuersatzes ist der Warenwert inklusive Porto.

18 Franken: Bis zu einem Warenwert von Fr. 500.– kommt die vereinfachte Verzollung zum Zug. Die Postvorweisungstaxe beträgt Fr. 18.– (bisher Fr. 10.–).

35 Franken: Über einem Warenwert von 500 Franken sprechen die Behörden von ordentlicher Verzollung. Hier beträgt die Postvorweisungstaxe künftig Fr. 35.– statt Fr. 10.–.

Neu ist, dass der Kunde auch auf der Postvorweisungstaxe Mehrwertsteuer zahlen muss. Die gesamten Einfuhrkosten steigen damit, wie der K-Tipp anhand von ein paar Beispielen in der Tabelle zeigt, um rund 50 Prozent.

Die Einfuhr von Paketen wird also bei der Post massiv teurer, bleibt aber trotzdem günstiger als bei privaten Spediteuren. Ein Beispiel: Swiss Post GLS, eine Tochterfirma der Schweizerischen Post, verlangt von privaten Empfängern in jedem Fall eine Zollabfertigungs- und Bearbeitungsgebühr von 43 Franken. Unterliegt die Sendung der Mehrwertsteuerpflicht, fällt auch noch die Vorlageprovision von 10 Franken an. Von den anderen angefragten privaten Spediteuren erhielt der K-Tipp keine zuverlässigen Angaben zu den Abfertigungskosten.

Zweimal bestellen kann sich lohnen

Am besten dürfte also sein, wenn die Post die Einfuhr übernimmt. Und da lassen sich die Einfuhrkosten minimieren. Hier die wichtigsten Tipps:

Bestellen Sie Ihre Ware im Ausland nur bei Verkäufern, die sie Ihnen mit der staatlichen Post liefern. So ist gewährleistet, dass die Lieferung in die Hände der Schweizerischen Post gelangt. So sind Sie vor noch höheren Gebühren gefeit.

Beachten Sie die Freigrenzen von Fr. 208.30 bei Büchern beziehungsweise von Fr. 65.75 bei anderen Gütern. Bei kleineren Beträgen wird keine Mehrwertsteuer und damit auch keine Postvorweisungstaxe fällig.

Stückeln Sie Ihre Bestellung allenfalls auf. Bei Büchern oder CDs ist das problemlos möglich. In den meisten Fällen lohnt sich das trotz höherer Versandspesen.

Bedenken Sie, dass für die Mehrwertsteuer-Berechnung nicht nur der Warenwert zählt, sondern auch das Porto berücksichtigt wird.

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