Jetzt steigen die Zinsen

Gute Nachricht für über eine halbe Million Inhaber von Freizügigkeitskonten: Sie haben gute Chancen, bald den vom K-Tipp verlangten Zinssatz zu erhalten.

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K-Tipp 19/2007

13.11.2007

Bennie Koprio

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Knapp 600 000 Konten verwaltet die Auffangeinrichtung. Damit ist sie die wohl grösste Freizügigkeitsstiftung der Schweiz. Auf den Konten lagern Pensionskassengelder in der Höhe von 4 Milliarden Franken, die Erwerbstätigen gehören (siehe Kasten). Mit diesem Kapital hat die Auffangeinrichtung in den vergangenen Jahren gut geschäftet: 2006 erzielte sie eine Rendite von 5,8 Prozent, im Jahr davor waren es 6,8 Prozent.

2006 gabs magere 1,25 Prozent Zins

Nur: Der Konto-Inhaber hatte wenig davon (siehe auch K-Tipp 15/07). Im letzten Jahr vergütete ihm die Stiftung seinen Alters-Sparbatzen mit mageren 1,25 Prozent, ein Jahr früher erhielt er zeitweise sogar nur 1 Prozent. Zurzeit beträgt der Zins auf Freizügigkeitskonten der Auffangeinrichtung 1,75 Prozent.

Und was machte die Stiftung mit dem vielen Geld, das sie nicht an ihre Kunden weitergab? «Es wurde für den Aufbau von Wertschwankungsreserven eingesetzt», so Geschäftsführer Markus Stieger. «Diese dienen dazu, Schwankungen an der Börse auszugleichen, damit die Stiftung die ihr anvertrauten Gelder jederzeit im vollen Umfang auszahlen kann.» Dies werde vom Gesetz und von der Aufsicht verlangt. 2006 legte die Stiftung 160 Millionen Franken für schlechte Zeiten beiseite, das Jahr zuvor
sogar 174 Millionen.

Doch nun ist der Deckungsgrad von 112 Prozent erreicht – und endlich sollen auch die Kunden vom guten Geschäftsgang profitieren können: Auf den 1. Januar kündigt die Auffangeinrichtung eine Erhöhung des Zinssatzes an. «Für die Verzinsung der Freizügigkeitskonten strebt die Stiftung den BVG-Mindestzinssatz an», schreibt die Auffangeinrichtung. Also jenen Zins, den Pensionskassen ihren Versicherten auf Geheiss des Bundesrats vergüten müssen. Und den K-Tipp-Leser mit der laufenden Petition vom Bundesrat auch für Freizügigkeitskonten fordern. Er beträgt ab Januar 2,75 Prozent.
Von zurzeit 1,75 auf 2,75 Prozent: Ob diese Erhöhung schon ab 1. Januar 2008 erfolgt, ist allerdings laut Geschäftsführer Markus Stieger noch nicht sicher. Er rechnet damit aber «in nächster Zukunft».

Petition: Unterschreiben und einsenden!

Bereits sind über 35 000 Unterschriften beim K-Tipp eingegangen. Er verlangt in seiner Petition «Faire Zinsen für alle!», dass der Bundesrat den für Pensionskassen-Gelder gültigen Mindestzinssatz auch für Säule-3a- und Freizügigkeits-Konten für anwendbar erklärt. Die
Unterschriften-Sammlung läuft noch bis zum 20. Dezember.

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