Keine Spur von «unwiderstehlich knusprig»

Von zwölf degustieren Ofen-Frites konnte nur gerade ein Produkt überzeugen. Viele schmeckten pampig, einige sogar ranzig. Dies ist das Resultat einer K-Tipp-Degustation.

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K-Tipp 01/2009

13.01.2009

Susanne Rufer

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Aussen unwiderstehlich knusprig – innen kartoffelig weich: So wirbt zum Beispiel Findus für die Crack-Frites. Doch wie gut schmecken vorfrittierte Kartoffeln? Der K-Tipp kaufte elf der meistverkauften tiefgefrorenen Ofen- Frites sowie ein gekühltes Frischprodukt und lud zwölf Absolventen der Schweizerischen Hotelfachschule in Luzern zur Degustation ein.

Das Team verkostete die Produkte, ohne die Namen der Hersteller zu kennen, und vergab Noten. Die Kriterien: Geschmack, Geruch und Aussehen der Frites. Das günstigste Produkt kostete Fr. 3.50 pro Kilo, das teuerste Fr. 9.65 – also fast zweieinhalbmal so viel (siehe Tabelle im pdf-Artikel).

Nur das gekühlte Produkt von Betty Bossi überzeugte: «Innen weich, aussen knusprig, goldbraun und ein ausgewogener Geschmack», notierten die Hotelfachschüler bei den zweitteuersten Frites in der Degustation. Das Produkt sei eine Alternative zu den traditionellen Pommes, die in der Fritteuse zubereitet werden, hiess es bei einem grossen Teil der Klasse.

Auf dem zweiten Platz landeten die fettreduzierten Kartoffelstäbchen von Spar. Sie fielen vor allem aus drei Gründen auf: «gute Konsistenz, authentischer Karfoffelgeschmack, geringer Fettgehalt.»

«Ungenügend» für drei Tiefkühl-Produkte

Gar keine Komplimente gab es hingegen für drei andere Produkte:
Am schlechtesten schnitten die Backofen-«Pommes Frites» von Denner ab: «Zu blass, mehlig, leicht ranzig und zu trocken», befand die Degustationsrunde. Denner kann sich das schlechte Degustations-Resultat nicht erklären. Sowohl in internen als auch in externen Degustationen seien die Frites im Vergleich mit Konkurrenzprodukten für gut befunden worden. Zudem betont der Discounter, dass das Produktionsverfahren aufgrund sehr engmaschiger Kontrollen einen Mangel wie «ranzigen Geruch» gar nicht zulasse.

Ebenfalls keine Lorbeeren ernteten die «Wellen Frites» von Aldi und die «Ofen Frites» der Migros. Zwar sehen die «Wellen Frites» dank der wellenartigen Schnittform ansehnlich aus. Der «fade, leicht saure Geschmack» und die «zu ölige Oberfläche» machten jedoch den positiven ersten Eindruck zunichte.

Als «zu schwabbelig, viel zu weich, zu ölig und zu pampig» wurden die Frites der Migros taxiert. «Aufgrund interner Degustationen können wir die K-Tipp-Beurteilung nicht bestätigen», schreibt der Grossverteiler. Er räumt aber ein, der Stärkegehalt variiere je nach Kartoffelsorte und beeinflusse «die Mehligkeit und die Knusprigkeit». Zudem habe die Migros zur Reduktion der Acrylamidwerte die Anleitung angepasst.

Das heisst: Die Backtemperatur wurde reduziert und die Backdauer verlängert. Dies führe «zu einer Gratwanderung betreffend knusprig und fettig aussehenden Frites». Diese Aussage bestätigt die Wahrnehmung des Degustationsteams: Die vorgegebene Backdauer reiche bei einigen Produkten bei weitem nicht aus, heisst es.

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