Kick'n'Roll, bis die Sohle glüht
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K-Tipp 11/2000
31.05.2000
Mini-Trottinetts im K-Tip-Test: Jedes Modell hat seine Mängel.
Kickboard, Skate Scooter, Stickboard oder Speedstick heissen die Sommerhits des Jahres 2000. Im Nu haben die Mini-Trottinetts die Innenstädte erobert. Die Sicherheit der tollkühnen Fahrer bleibt aber auf der Strecke.
Sorry, ausverkauft", sagt Monika Leite, Verkäuferin bei Manor in Pfäffikon SZ. "Vielleicht nächste Woche wieder."
Dieselbe Antwort hört man derzeit auch bei Jelmoli, Globus oder im Spo...
Mini-Trottinetts im K-Tip-Test: Jedes Modell hat seine Mängel.
Kickboard, Skate Scooter, Stickboard oder Speedstick heissen die Sommerhits des Jahres 2000. Im Nu haben die Mini-Trottinetts die Innenstädte erobert. Die Sicherheit der tollkühnen Fahrer bleibt aber auf der Strecke.
Sorry, ausverkauft", sagt Monika Leite, Verkäuferin bei Manor in Pfäffikon SZ. "Vielleicht nächste Woche wieder."
Dieselbe Antwort hört man derzeit auch bei Jelmoli, Globus oder im Sportfachhandel. Weder das zweirädrige Mini-Trottinett Micro Skate Scooter noch das dreirädrige K2 Kickboard oder das mit vier Rollen ausgerüstete Wetzer Stickboard sind momentan erhältlich. "Verkaufen könnten wir täglich", sagt Monika Leite. "Aber die Herstellerfirmen kommen mit der Produktion nicht nach."
Das bestätigt auch Wim Ouboter, der Erfinder des Micro Skate Scooter. Der innovative Schweizer lässt die Tretroller in China herstellen und rechnet damit, dass er alleine in der Schweiz diesen Sommer mehr als 60000 Micros absetzt - sofern er liefern kann.
Der Erfolg hat ihn überrascht, vor allem da seine Firma nicht einmal eine Werbekampagne betrieben hat. Das wäre auch schwierig, denn wen soll Ouboter konkret bewerben? "Wir haben keine eigentliche Zielgruppe für unser Produkt", erklärt er. "Die Benutzer starten bei sechs Jahren, und gegen oben gibt es keine Altersgrenze."
"Ich fahre mit meinem Mini-Trottinett zur Arbeit und benutze es hauptsächlich für kurze Strecken", umschreibt Katja Burkhard, Sekretariatsmitarbeiterin beim K-Tip, ihre Beziehung zu dem trendigen Flitzer. Jedoch: "Für längere sportliche Betätigung finde ich es ungeeignet." Sie gibt zu, dass sie sich auf den ersten Kick in das silbrige Leichtgewicht verliebt hat.
Katja Burkhard war eine der Testfahrerinnen beim K-Tip-Praxistest. Sie war so begeistert, dass sie sich gleich nach dem Test ein Trottinett kaufte.
Zusammen mit vier weiteren Mitarbeitern des K-Tip sowie zwei jugendlichen Kickboard-Cracks unterzog sie die sieben seit Anfang April erhältlichen Modelle einer Prüfung und bewertete die Geräte mit Schulnoten. Testfragen waren:
° Fühle ich mich sicher auf dem Brett?
° Wie einfach ist es zu erlernen?
° Wie praktisch ist es?
° Finde ich die Bremse und bremst es gut?
° Macht es Spass, damit zu fahren?
Diese Prüfpunkte sind in der Tabelle unter dem Kriterium K-Tip-Praxisurteil zusammengefasst.
Auch K-Tip-Testfahrerin Maja Hess schwärmt von den kleinen wendigen Dingern. Im Gegensatz zu Katja Burkhard verlor sie ihr Herz an das dreirädrige Kickboard von K2. Auch dieses Trottinett übrigens eine Erfindung von Wim Ouboter.
Nicht in diese Lobeshymnen einstimmen mochte K-Tip-Redaktor Stephan Pfäffli. Er findet zwar, dass die Kurzstrecken-Roller Spass machen, aber: "Ich habe mir das Feeling besser vorgestellt." Er wird voraussichtlich keinen kaufen.
Klare Favoriten dieses Praxistestes waren der K2 Pro Kick (siehe Kasten) sowie der Ciro Classic Blue - eine Luxusvariante mit Schutzblechen an allen vier Rädern sowie Bremshebel am Lenker.
Nicht zu begeistern vermochte der Speedstick der Firma Speedliner. Hart waren die Urteile dazu: "Unbrauchbar und hässlich", findet ihn Stephan Pfäffli. Alle Probefahrer hatten Mühe, den Speedstick zu lenken. Das bestätigte auch das Labor: Die vier in einer Linie angeordneten Räder lassen sich tatsächlich nur schwer in eine Kurve drehen.
Zusätzlich zum Praxistest hat der K-Tip die sieben Kurzstrecken-Fortbewegungsmittel einem Labortest unterzogen.
Das wurde getestet (in Klammer, für welches Teilkriterium gemäss Kasten der Prüfpunkt zählte):
° Wie einfach rollen die Räder? (Leichtgängigkeit)
° Wie gut lässt es sich lenken? (Fahrverhalten)
° Läuft es tadellos geradeaus? (Fahrverhalten)
° Ist das Gerät gefedert? (Fahrverhalten)
° Wie sicher steht man auf dem trockenen sowie dem nassen Brett? (Sicherheit)
° Wie gut bremst es auf trockener und nasser Strasse? (Sicherheit)
° Ist die Bremse gut zu bedienen? (Sicherheit)?
° Ist es gut verarbeitet und wie robust ist es? (Verarbeitung)
° Ist es einfach und praktisch im alltäglichen Gebrauch? (Trans