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K-Tipp 19/2000
15.11.2000
Was Sie vor dem Kauf über Bobschlitten für Kinder wissen sollten
Bobschlitten gibts in den unterschiedlichsten Formen und Farben. Kindern ist vor allem eines wichtig: Der Bob muss ein Lenkrad haben. Eltern sollten jedoch in erster Linie auf gute Bremsen achten.
Marco Diener mdiener@k-tip.ch
Wenn Sie Ihren Kindern für den kommenden Winter einen herkömmlichen Schlitten kaufen, werden Sie ihnen wohl keine grosse Freude machen. Zwar hat dieser gegenü...
Was Sie vor dem Kauf über Bobschlitten für Kinder wissen sollten
Bobschlitten gibts in den unterschiedlichsten Formen und Farben. Kindern ist vor allem eines wichtig: Der Bob muss ein Lenkrad haben. Eltern sollten jedoch in erster Linie auf gute Bremsen achten.
Marco Diener mdiener@k-tip.ch
Wenn Sie Ihren Kindern für den kommenden Winter einen herkömmlichen Schlitten kaufen, werden Sie ihnen wohl keine grosse Freude machen. Zwar hat dieser gegenüber dem Bob durchaus Vorteile. Doch die meisten Kinder stehen auf Bobs. Und seis nur, weil die Kamerädlein einen haben.
Es gibt jedoch einen viel wichtigeren Grund, der für Bobs spricht: Sie sind für Kinder einfacher zu steuern. Vor allem dann, wenn sie ein Lenkrad haben. Mit Bobs, die sich über seitliche Bremsen steuern lassen, tun sich Kinder hingegen fast ebenso schwer wie mit Schlitten.
Bobs haben auch den Vorteil, dass sie in weichem und nassem Schnee ganz passabel laufen. Und das ist für Kinder wichtig. Denn sobald der erste Schnee fällt, holen sie den Bob aus dem Keller und wollen sofort Spass haben. Nicht erst, wenn sich der Schnee nach unzähligen Fahrten endlich verfestigt hat. Ist die Unterlage hingegen eisig, sind Bobs kaum zu steuern. Deshalb lassen etliche Schlittelbahnbetreiber auf ihren Bahnen Bobs nicht zu.
Zudem ist Bobfahren nicht besonders rückenschonend. Denn Schläge gehen ungedämpft in die aufrechte Wirbelsäule. Auf einem Schlitten dagegen kann sich der Fahrer nach vorne beugen, um Schläge abzufedern. Oder er kann das Gesäss anheben.
Bei Zweiplätzern unbedingt Probe sitzen
Wenn Sie einen Bob kaufen, beachten Sie folgende Tipps:
- Überlegen Sie sich, wie gross der Bob sein soll. Wollen Sie, dass zwei Kinder fahren können? Oder möchten Sie sich selber hin und wieder zum Kind in den Bob setzen?
- In diesem Fall müssen Sie unbedingt Probe sitzen. Viele so genannte Zweiplätzer sind für Grossgewachsene nicht zumutbar.
- Vergewissern Sie sich, ob der Bob auch wirklich für Erwachsene gebaut ist. Sonst geht die Plastik-Schale unter Ihrem Gewicht kaputt.
- Kaufen Sie den Bob bald. Auch wenn er ein Weihnachtsgeschenk werden soll: Fällt der erste Schnee, sind viele Geschäfte rasch ausverkauft.
- Vergleichen Sie die Preise. Die Unterschiede fürs gleiche Produkt sind oft erstaunlich gross.
- Wollen Sie den Bob auch im Auto mitnehmen? Dann probieren Sie aus, ob er in den Kofferraum passt.
Kinder ab etwa sechs Jahren können sich in der Regel problemlos in einen Bob setzen und losfahren. Sie haben das Gefährt sofort im Griff.
Kleinere Kinder sind dagegen nicht von Anfang an fähig, mit den Händen vom Lenkrad zur Bremse zu wechseln. Gleichzeitig steuern und bremsen können sie ohnehin nicht.
So werden kleine Anfänger zu sicheren Bobpiloten
- Suchen Sie einen einfachen Hang aus. Er soll ziemlich flach sein, nicht vereist und sanft auslaufend.
- Lassen Sie Ihr Kind ein paar Mal hinunterfahren. Dabei soll es sich am Lenkrad halten, ohne daran zu drehen.
- Danach soll es das Lenkrad hin- und herdrehen und spüren, wie der Bob reagiert.
- Stecken Sie einen kleinen Slalom aus. So kann Ihr Kind das Kurvenfahren üben. Dabei soll es nicht nur am Lenkrad drehen, sondern auch das Gewicht verlagern.
- Legen Sie zum Beispiel eine Mütze auf die Piste, und fordern Sie Ihr Kind auf, unmittelbar davor anzuhalten. So lernt es, präzis zu bremsen.
- Kombinieren Sie die beiden Übungen, wird das Kind schon bald in der Lage sein, gleichzeitig zu steuern und zu bremsen.
Und noch etwas: Packen Sie Ihr Kind stets in warme Kleider. Denn viele Bobs wirbeln beim Bremsen den Schnee an den Rücken des Kindes. Ziehen Sie ihm aber kein Halstuch an. Denn dieses könnte sich unter dem Bob oder in der Bremse verfangen.
Rodel bleiben auch auf hartem Schnee in der Spur
Die Zeiten sind vorbei, als in der Schweiz praktisch nur Davoser und Grindelwaldner Schlitten sowie Nachahmer-Produkte erhältlich waren. Seit einigen Jahren gibts auch ein grosses Angebot an Schlitten aus Deutschland, Österreich und Italien, die so genannten Rodel (Bild).
Der Hauptunterschied zu den hiesigen Schlitten: Die Hörner der Rodel sind nicht mit einem Steg verbunden. Dadurch ist der Rodel beweglich. Wenn der Fahrer sein Gewicht verlagert, einseitig an der Leine zieht oder mit dem Fuss gegen ein Horn drückt, verzieht sich der Schlitten und macht eine Kurve.
Wesentlich ist auch, dass die Kufen schräger gestellt sind als bei einem Davoser oder einem Grindelwaldner. Dadurch sind die Rodel leichter steuerbar. Und sie halten auch auf hartem Schnee die Spur.
Rodel gibt es in ganz verschiedenen Ausführungen. Deshalb variieren die Preise zwischen 200 und 600 Franken.