Konsumenten machen Druck - Zusammenhalt gibt Macht
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K-Tipp 18/2000
01.11.2000
Ich erinnere mich noch gut an den Abend im Freiburgischen vor acht Jahren. Als einzige Frau und frisch gewählte SKS-Geschäftsführerin sass ich vor 500 mehr oder weniger aufgebrachten Bauern. Sie ärgerten sich über die Forderung nach natürlichen und tiergerecht produzierten Lebensmitteln. Und sie fanden es eine Zumutung, dass sich KonsumentInnen in die Landwirtschaftspolitik einmischten. In den vergangenen Jahren habe ich noch viele ähnliche Situationen erlebt.
In der Zwisch...
Ich erinnere mich noch gut an den Abend im Freiburgischen vor acht Jahren. Als einzige Frau und frisch gewählte SKS-Geschäftsführerin sass ich vor 500 mehr oder weniger aufgebrachten Bauern. Sie ärgerten sich über die Forderung nach natürlichen und tiergerecht produzierten Lebensmitteln. Und sie fanden es eine Zumutung, dass sich KonsumentInnen in die Landwirtschaftspolitik einmischten. In den vergangenen Jahren habe ich noch viele ähnliche Situationen erlebt.
In der Zwischenzeit haben nicht nur die Bauern, sondern auch immer mehr Produzenten, Händler, Banken und Versicherungen gemerkt, dass sie die Konsumenten-Anliegen ernst nehmen müssen. KonsumentInnen zu vertreten bedeutet manchmal unbequem zu sein und hartnäckig zu bleiben, aber auch fair und mit Sachkenntnis zu verhandeln!
Das zeigt sich bei der Gentechnologie. Bis heute ist es den KonsumentInnen gelungen, die Einführung von Gentech-Lebensmitteln praktisch zu verhindern. Und dies trotz der enormen Mittel und dem grossen Druck der Gentech-Industrie. Das ist ein eindrücklicher Erfolg und macht mir Mut. Und es zeigt: Wenn die KonsumentInnen zusammenhalten, sind sie die stärkste Macht auf dem Markt!
Mut, Kraft und Hartnäckigkeit: Das wünsche ich meiner Nachfolgerin Jacqueline Bachmann! Damit sie sich wirkungsvoll für den Konsumentenschutz einsetzen kann, wünsche ich ihr zudem, dass sie von vielen KonsumentInnen bei ihrer Arbeit unterstützt wird - auch finanziell!