Krankenkassen-Zusatzversicherungen - Weg mit unnötigen Hürden
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K-Tipp 16/2000
04.10.2000
Unübersichtliche Formulare und ein kaum vergleichbares Angebot: Die Stiftung für Konsumentenschutz verlangt bei den wichtigsten Zusatzversicherungen der Krankenkassen präzise und verbindliche Bezeichnungen.
Obwohl man Monat für Monat bei den Krankenversicherungsprämien namhafte Beträge einsparen kann, wechselten im letzten Jahr nur ein Prozent der Versicherten ihre Kasse. Unter anderem, weil ein Wechsel mit viel Aufwand verbunden ist.
Wer nicht nur einen reine...
Unübersichtliche Formulare und ein kaum vergleichbares Angebot: Die Stiftung für Konsumentenschutz verlangt bei den wichtigsten Zusatzversicherungen der Krankenkassen präzise und verbindliche Bezeichnungen.
Obwohl man Monat für Monat bei den Krankenversicherungsprämien namhafte Beträge einsparen kann, wechselten im letzten Jahr nur ein Prozent der Versicherten ihre Kasse. Unter anderem, weil ein Wechsel mit viel Aufwand verbunden ist.
Wer nicht nur einen reinen Prämienvergleich anstellen will, kann Tage damit verbringen, die Angebote verschiedener Krankenkassen zu vergleichen: Bei der Grundversicherung ist dies einfach, das Angebot ist überall dasselbe. Zusatzversicherungen mit ihren Fantasienamen sind jedoch kaum vergleichbar.
Diese Verwirrung hat System, denn die Krankenkassen verdienen an den Zusatzversicherungen am meisten. Kein Wunder, wollen die Kassen möglichst viele davon verkaufen. Die Art und Weise, wie sie das tun, grenzt aber an Irreführung.
Grundversicherung und Zusatzversicherungen werden so bezeichnet, dass bei den Versicherten das Gefühl aufkommt, mit einer Grundversicherung nur mangelhaft geschützt zu sein. Heisst die Grundversicherung zum Beispiel «Minima» wie bei der Swica, wird unterstellt, dass man damit ungenügend versichert ist. Nur «Completa» - so nennen die Helsana oder die Swica eine ihrer Zusatzversicherungen - garantiert scheinbar, dass man für alle Fälle versichert ist.
Die SKS hat die Krankenkassen bereits letztes Jahr aufgefordert, endlich für Klarheit zu sorgen - mit unterschiedlichem Erfolg. Jetzt nimmt die SKS mit dem Krankenkassenverband Verhandlungen über verbindliche Deklarationsvorschriften auf.
Die wichtigsten Zusatzversicherungen - etwa Spitalzusatzversicherungen halbprivat und privat oder die allgemeine Spitalversicherung für die ganze Schweiz - sollen präzise und sachlich benannt werden. Fantasienamen dürfen höchstens als schmückendes Beiwerk verwendet werden. Die Versicherten können damit Angebot und Preise einfacher vergleichen.
Grundsätzlich stellt sich aber für alle Versicherten die Frage, ob die teuren Zusatzversicherungen tatsächlich notwendig sind. Denn die medizinische Versorgung ist mit der Grundversicherung vollständig abgedeckt.
Josianne Walpen