Lassen Sie sich am Arb eitsplatz nicht blenden
Inhalt
K-Tipp 3/2002
06.02.2002
Einkauf-Tipps: Darauf müssen Sie bei einer Lampe für den Arbeitstisch achten
Optimale Lichtverhältnisse, einfache und flexible Handhabung, keine Kopf- und Augenbeschwerden: Der K-Tipp sagt, wie Sie eine Tischlampe für den Arbeitsplatz finden, die ihr Geld wert ist.
Thomas Vonarburg thvonarburg@ktipp.ch
Rund 130 Millionen Lampen brennen in der Schweiz - viele davon am Arbeitsplatz. Und gerade dort kann falsches, zu viel oder zu wenig Licht zu Besch...
Einkauf-Tipps: Darauf müssen Sie bei einer Lampe für den Arbeitstisch achten
Optimale Lichtverhältnisse, einfache und flexible Handhabung, keine Kopf- und Augenbeschwerden: Der K-Tipp sagt, wie Sie eine Tischlampe für den Arbeitsplatz finden, die ihr Geld wert ist.
Thomas Vonarburg thvonarburg@ktipp.ch
Rund 130 Millionen Lampen brennen in der Schweiz - viele davon am Arbeitsplatz. Und gerade dort kann falsches, zu viel oder zu wenig Licht zu Beschwerden führen. Im Büro ist man der künstlichen Beleuchtung meist über mehrere Stunden ausgesetzt. Das richtige Licht verhindert Kopf- und Augenschmerzen, Nervosität und übermässiges Ermüden. Zu helles Licht, Blendungen oder Spiegelungen gelten als Ursache für das Sick-Building-Syndrom - das sind Krankheiten als Folge schlechten Raumklimas.
«Vor dem Kauf einer Bürolampe muss man sich über die Situation am Arbeitstisch klar werden», sagt Ernst Antenen, Inhaber des Leuchten- und Möbel-Fachgeschäfts Inbauteam in Zürich. Die wichtigsten Fragen: Hats andere Leuchten im Raum und fällt Tageslicht ein? Muss die Lampe den ganzen Tisch gleichmässig beleuchten, dann tut es eine Lampe mit Glühbirne. Wer aber ein fokussiertes Licht benötigt, ist mit Halogen besser bedient.
Wichtiges Kriterium ist laut Antenen auch die so genannte Ausladung: Der Schwenkarm muss eine Beleuchtung der ganzen Arbeitsfläche ermöglichen. Für eine gute Tischleuchte bezahlt man im Fachhandel im Minimum 300 bis 400 Franken.
Für den Physiker Christoph Schierz vom ETH-Institut Hygiene und Arbeitsphysiologie muss eine Qualitäts-Tischleuchte folgende Anforderungen erfüllen:
- Vorschaltgerät: Die Lampe darf nicht flimmern, was bei Glüh- und Halogenglühbirnen garantiert ist. Fluoreszenzbirnen sind nur flimmerfrei, wenn ein elektronisches Vorschaltgerät (EVG) verwendet wird.
- Wärme: Die Leuchte sollte möglichst wenig Wärme erzeugen, weil andauernde Wärmestrahlung zu Kopfschmerzen führen kann.
- Blendung: In einem Mehrpersonenbüro darf der Tischnachbar nicht geblendet werden, auch wenn der Leuchtenkopf gekippt oder gedreht wird.
- Spiegelungen: Glänzende Arbeitsmaterialien sollten möglichst wenig spiegeln. Grossflächige Lichtquellen geringer Helligkeit (wie bei Glühbirnen) sind deshalb besser als punktförmige Lichtquellen grosser Intensität (wie bei Halogen).
- Bildschirm: Kein Direktlicht auf den Bildschirm!
- Dimmer-Schalter: Die Lichtmenge muss einerseits für die ganze Tischfläche ausreichen, andererseits auch auf die Umgebungsbeleuchtung und die Helligkeit des Bildschirms abgestimmt sein. Voraussetzung dafür ist ein Dimmer-Schalter für eine stufenlose Regelung.
Bei der Lichtgestaltung des Büros ist zu beachten:
Um nicht geblendet und von keinen Spiegelungen gestört zu werden, darf der Arbeitsplatz nicht direkt unter einer Lampe liegen. Und: Die Hauptblickrichtung - zum Beispiel zum Bildschirm - muss parallel zur Fensterfront verlaufen.
Arbeitsplätze sind oft voll von elektrischen Geräten. Die Folge: Man arbeitet Tag für Tag mitten im Elektrosmog. Eine übermässige Strahlenbelastung durch Bürolampen lässt sich vermeiden. Der Elektrobiologe Josef Peter empfiehlt folgende Sofortmassnahmen:
- Beleuchtung: Glühbirnenlicht ist zu bevorzugen. Neonröhren (Fluoreszenzleuchten) können starke elektrische und magnetische Felder erzeugen. Wenns dennoch Neon sein muss: Benützen Sie geerdete Metallgehäuse, sie leiten das elektrische Feld besser ab.
Auch Energiespar- und Halogen-Leuchten können Störfelder erzeugen. Wenn schon Halogen, dann Hochvolt-Lampen ohne Trafo.
Im Gegensatz zu Christoph Schierz rät Josef Peter von Dimmer-Schaltern ab: Wer sensibel auf Elektrosmog reagiere, sollte die Hände davon lassen.
- Verkabelung: Kein Kabel unter Ihrem Sitzplatz. Die Geräte dürfen nicht wie an einer Wäscheleine am Kabel hängen, sondern müssen sternförmig angeschlossen sein. Kabelanschlüsse sollten möglichst weit weg von den Sitzplätzen sein; entfernen Sie überflüssige Kabel und verwenden Sie möglichst kurze Verlängerungskabel.
Weitere Infos:
- www.topten.ch: Unter dieser Adresse findet man Energie sparende Leuchten für Haushalt und Büro sowie einen technischen Wegweiser inkl. Checkliste.
- Ratgeber: Broschüre «Besseres Licht» der Stiftung für Konsumentenschutz, Fr. 10.- plus Versandspesen. Bestelladresse: SKS, Postfach, 3000 Bern 23. Tel. 031 307 40 40, Fax 031 372 00 27; E-Mail: admin@konsumentenschutz.ch
- K-Tipp-Serie: Elektrosmog am Arbeitsplatz, im Wohnbereich und in der Küche: siehe K-Tipp 8/00, 9/00 und 11/00, im Archiv online unter www.konsuminfo.ch
Energiespar-Birnen - So sparen Sie 100 Franken pro Lampe
Energie sparende Leuchten haben Fluoreszenzbirnen mit integriertem Vorschaltgerät und einem Schraubengewinde. Sie sind mit einem Stückpreis von rund Fr. 12.- zwar teurer als Glühbirnen (Fr. 2.-) und Halogenglühlampen (Fr. 8.-), machen diesen Nachteil aber durch deutlich tiefere Betriebskosten und wesentlich längere Lebenszeit wett. Sparlampen erzeugen zudem viel weniger Wärme als herkömmliche Birnen.
Die Schweizerische Agentur für Energieeffizienz hat ausgerechnet, dass man bei Ersatz einer 100-Watt-Glühbirne durch eine Energiespar-Birne mit dem gleichen Lichtstrom über die Lebensdauer der Lampe gerechnet 100 Franken sparen kann, weil sie länger lebt und energiegünstiger arbeitet.
Ein grosser Nachteil von Sparbirnen: Einmal verbraucht, müssen sie wie Batterien umweltgerecht entsorgt werden.