Inhalt
K-Tipp 16/2000
04.10.2000
Staubsauger für 250 bis 500 Franken im K-Tip-Test: Preiswertes Modell liegt ganz vorn
Ob herkömmlich mit Staubbeutel oder modern ohne Sack: Die Saugleistung der meisten Geräte ist in Ordnung. Grössere Unterschiede gab es beim Lärm sowie in der Handhabung.
Thomas Vogel tvogel@k-tip.ch
Mit extravagantem Styling trat 1993 eine neue Staubsaugermarke an, um den etablierten Herstellern den Krieg anzusagen. Dyson heisst das gelbgraue Gerät, das - abges...
Staubsauger für 250 bis 500 Franken im K-Tip-Test: Preiswertes Modell liegt ganz vorn
Ob herkömmlich mit Staubbeutel oder modern ohne Sack: Die Saugleistung der meisten Geräte ist in Ordnung. Grössere Unterschiede gab es beim Lärm sowie in der Handhabung.
Thomas Vogel tvogel@k-tip.ch
Mit extravagantem Styling trat 1993 eine neue Staubsaugermarke an, um den etablierten Herstellern den Krieg anzusagen. Dyson heisst das gelbgraue Gerät, das - abgesehen vom Saugrüssel - so wenig Ähnlichkeit mit einem Staubsauger hat wie eine Kaffeemaschine. Auch sein Inneres ist anders als bei den anderen: Der Dyson benötigt keine Staubbeutel, da er mit dem so genannten Cyclon-System funktioniert. Im Innern des Saugers arbeitet ein Mini-Wirbelsturm, der die Staubpartikel in einen Behälter bläst.
Das sei «revolutionär», betont sein Erfinder James Dyson. Die Folge dieses Umsturzes für die Benützerinnen und Benützer: Sie müssen keine vollen Staubbeutel mehr entsorgen, sondern einen Behälter leeren.
Und der Vorteil: Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Sauger behält der Dyson immer die gleiche Saugleistung bei - egal, wie viel Staub er schon geschluckt hat. Den Engländer Dyson hatte es nämlich genervt, dass sein herkömmliches Gerät bereits mit halbvollem Staubsack nur noch mässig saugte.
Als er mit seiner Idee bei allen namhaften Staubsauger-Herstellern abblitzte, entschloss er sich, das Produkt in Eigenregie auf den Markt zu bringen. Mit Erfolg: Der Dyson-Sauger eroberte innerhalb weniger Jahre einen Spitzenplatz in der Verkaufsrangliste. Auch in der Schweiz zählen Dyson-Produkte in der Preisklasse über 450 Franken zu den meistverkauften Staubsaugern.
Das war für die Konkurrenz Grund genug, ebenfalls einen Sauger nach dem Cyclon-Prinzip zu konstruieren. Electrolux brachte als erste Firma ein direktes Konkurrenzprodukt auf den Markt. Dieser K-Tip-Test zeigt, dass Electrolux seine Hausaufgaben gut gelöst hat. Der K-Tip liess die verschiedenen Systeme gegeneinander antreten: acht Staubsauger mit herkömmlichem Staubsack, zwei Modelle mit Cyclon-System ohne Staubbeutel sowie ein Sauger, bei dem ein Wasserbad den Staub auffängt. Alle Staubsauger liegen in der Preisspanne zwischen 250 und 500 Franken. Den Test führte das deutsche Fachlabor SLG durch.
Bereits in der Ausgabe 14/00 erschienen die Resultate der Modelle zu Preisen zwischen 99 und 249 Franken.
Der Dyson ist ein lärmiger Genosse
Deutlich zeigt der Test: Der Dyson DC05 hat zwar eine ähnlich gute Saugleistung wie die herkömmliche Konkurrenz. Er deckt jedoch die Umgebung mit einem massiven Schallpegel ein: Mit über 80 Dezibeln gehört er zu den lautesten Geräten im Test.
Nur gerade der mit Wasserfilter arbeitende Lecologico von Polti heult noch stärker - mit 86 Dezibel. Etwa denselben Lärm verursacht ein Lastwagen. Und wer hat schon gerne einen Lastwagen in der guten Stube? Hersteller Polti hat dazu keine Stellungnahme abgegeben.
Der Vorteil des Cyclon-Systems zeigte sich im Kriterium Leistungsabnahme mit zunehmender Beutelfüllung. Während herkömmliche Sauger nur noch schwach arbeiten, wenn der Sack ein gewisses Mass an Staub «intus» hat, saugen die Wirbelstürme nach wie vor mit voller Kraft weiter. Ein Beutelwechsel erübrigt sich hier und dadurch sinken natürlich auch die Folgekosten.
Leider ist dieser Vorteil gleichzeitig auch das grosse Handicap sowohl des Dyson- als auch des Electrolux-Gerätes: Irgendwann muss nämlich auch der Staubauffangbehälter entleert werden.
«Das ist sehr unhygienisch», meinte dazu SLG-Prüfleiter Lothar Köhler. «Machen Sie das möglichst draussen und weit weg von jemandem mit Asthma», schrieb zum selben Thema die englische Konsumentenschutz-Zeitschrift Which. Dyson-Produktmanager William Rolls zeigte sich sehr überrascht vom negativen Ergebnis bei der Handhabung. Er zweifelt die Resultate des Saugkrafttestes und jene des Staubrückhaltevermögens an. «Unsere eigenen Messungen ergeben höhere Ergebnisse in der Saugkraft.»
Die drei Spitzenreiter
Doch welche Staubsauger machen nun ihre Arbeit gut, leise und sind erst noch praktisch in der Anwendung? Klar vorne landeten drei Modelle: die beiden Miele und der aus dem Hause Electrolux stammende Volta.
- Als einziges Testmodell erhielt der Volta die Note «gut» im Kriterium Handhabung. Man kann ihn einfach bedienen, gut verstauen und Beutel sowie Filter problemlos ersetzen.
- Die Miele-Geschwister S 512 und S 526 setzten sich vor allem mit der Saugleistung in Szene. Sie erzielten klar die besten Noten auf jedem Untergrund.
Fazit: Ob mit oder ohne Beutel ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Mit Ausnahme des wassergefüllten Lecologico saugen alle Systeme ziemlich gut. Im Rennen um die ersten Plätze gaben der Lärm und die Handhabung den Ausschlag.
Die Note «gut» knapp verpasst
Bereits im K-Tip 14/2000 erschien der Test mit den günstigen Staubsaugern. Der K-Tip bewertete die günstigen Geräte nach denselben Kriterien wie die teureren. Drei der günstigen Produkte verpassten mit 74 Punkten knapp das Gesamturteil «gut». Zwei Geräte fielen durch und waren mit weniger als 60 Punkten «ungenügend»:
- Philips HR 8565/11 (74 Punkte, Fr. 199.-)
- Mio Star HN 4300 (74 Punkte, Fr. 198.-)
- Panasonic MC-E 973 (74 Punkte, Fr. 249.-)
- AEG Vampyr CE electronic (73 Punkte, Fr. 199.-)
- Mio Star HN 4400 (71 Punkte, Fr. 240.-)
- Siemens VS 52 A 20 Dino E (71 Punkte, Fr. 199.-)
- Satrap Mousy-Class (64 Punkte, Fr. 169.-)
- Moulinex DJ3 Effimax (61 Punkte, Fr. 119.-)
- Rotel I 63.9 Calypso (51 Punkte, Fr. 99.-)
- Trisa Power Plus (51 Punkte, Fr. 99.-)