Lokal senden - global empfangen
Um ohne Computer Internet-Radio zu hören, braucht man einen eigenen Apparat: Was Sie für die Wahl des richtigen Geräts wissen sollten.
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K-Tipp 13/2006
23.08.2006
Rolf Frank - redaktion@ktipp.ch
Samba aus Rio, Chillout aus London, aber auch Buure-Radio aus St. Gallen - im Internet gibts für jeden Geschmack eine Radiostation. Um sie zu empfangen, braucht es nicht zwingend einen Computer.
- Kosten: Internetradio zu hören, lohnt sich nur für jene, die bereits einen Breitbandzugang (ADSL/Highspeed) ins Internet haben. Weil die meisten Webstationen gratis senden, fallen keine weiteren Kosten an. Die Radioempfangs-Konzessionsgebühr der SRG - abgerechnet durch die Billag - muss nur ...
Samba aus Rio, Chillout aus London, aber auch Buure-Radio aus St. Gallen - im Internet gibts für jeden Geschmack eine Radiostation. Um sie zu empfangen, braucht es nicht zwingend einen Computer.
- Kosten: Internetradio zu hören, lohnt sich nur für jene, die bereits einen Breitbandzugang (ADSL/Highspeed) ins Internet haben. Weil die meisten Webstationen gratis senden, fallen keine weiteren Kosten an. Die Radioempfangs-Konzessionsgebühr der SRG - abgerechnet durch die Billag - muss nur dann entrichtet werden, wenn kein anderes Radiogerät im Haushalt angemeldet ist.
- Breitband: Ein Breitbandzugang ist zwingend. Denn nur so ist ein permanenter Musik-Datenstrom gewährleistest. Ohne Breitbandzugang riskiert man «blechige» Töne oder Aussetzer im Datenstrom.
Abzuraten ist daher Webradio-Empfang via langsames ISDN-/Analog-Modem. Neben der stark reduzierten Empfangsqualität schlägt hier zudem der Internettarif der Anbieter zu Buche. Je nach Tageszeit kostet Radiohören etwa Fr. -.60 bis Fr. 2.80 pro Stunde.
- Installation: Obwohl der Computer für den Empfang entbehrlich ist, braucht man ihn für die Kon?guration der Webradio-Geräte. Am Computer muss mit der mitgelieferten Software einmalig die Verbindung zwischen Breitbandgerät und Webradio-Gerät eingerichtet werden. Bei guter Software ist die Einrichtung mit wenigen Tastenbefehlen erledigt. Vor dem Kauf sollte man also auf eine verständliche Installationsanleitung achten.
Zu Hause können die Musikdatenströme auf zwei Arten übertragen werden: Wer sich an Kabeln nicht stört, greift zu Radiogeräten mit Netzwerk-Kabelanschluss (Ethernet). Das Kabel wird zwischen Radiogerät und Breitbandzugangs-Gerät gesteckt. Fehlen Steckplätze, muss ein «Ethernet-Switch» mit weiteren Steckplätzen hinzugekauft werden (ab ca. Fr. 30.-).
Ohne Kabel kommen Webradio-Geräte mit drahtlosem W-LAN-Funk aus. Damit sie die Daten empfangen können, braucht es jedoch einen W-LAN-Sender, der an das Breitbandzugangs-Gerät angeschlossen wird. Das Funknetzwerk sollte mit Firewall und Verschlüsselung abgesichert werden.
- Übertragen, speichern: Vor dem Kauf sollte man entscheiden, ob das Gerät nur Radio-Datenströme aus dem Internet übertragen oder auch als Festplatte zum Speichern von Musik- oder Videodateien dienen soll. Für jedes Bedürfnis gibt es entsprechende Gerätetypen (siehe Tabelle).
- Kosten und Typen: Die Kosten von guten Geräten liegen zwischen 250 und 1500 Franken.
Ein kompaktes Internetradio-Gerät wie das «iRadio» von Terratec entspricht einem handlichen Kofferradio mit Lautsprechern. Es empfängt Webradio via W-LAN-Funk. Das mobile Gerät lässt sich bequem in der Küche oder im Bad aufstellen. Vergleichbar ist das «Soundbridge Radio» von Roku, das zusätzlich über UKW-Empfang verfügt.
Ein Webradio-Adapter wie die «Squeezebox 3» von Slimdevices dient nur als Übermittler der Musikdaten und hat keine Lautsprecher. Er ist stationär im Einsatz und wird direkt an die Hi-Fi-Anlage angeschlossen. Je nach Modell erfolgt der Empfang per Kabel oder W-LAN. Alternative: Terratec «Noxon 2».
Der «Hi?delio Pro» von Hermstedt ist ein Webradio mit Festplatte, auf der die eigene CD-Sammlung gespeichert werden kann, zum Beispiel im MP3-Format. Das Gerät wird an die Stereoanlage angeschlossen und kann CDs brennen (Webradio-Empfang via W-LAN oder Kabel).
Wer zusätzlich Film-DVDs abspielen oder sogar TV-Sendungen aufzeichnen will, für den eignet sich der Festplatten-Videorecorder mit Webradio «VR-558» von Kiss. Er lässt sich an den Fernseher oder an die Hi-Fi-Anlage anschliessen (Webradio nur via Kabel).
Bei allen guten Geräten sind bereits Tausende Radiostationen programmiert. Um sich in der Senderliste nicht zu verlieren, sollte die Menüführung am Geräte-Display nach Genre, Land, Sprache und eigenen Favoriten unterteilt sein. Fehlt ein Lieblingssender, sollte es möglich sein, ihn manuell vom Internet via Computer hinzuzufügen.
Hier finden Sie Internet-Radiostationen
Bei Internet-Radiogeräten sind bereits Tausende Sender programmiert. Wem dies nicht genügt, der findet weitere Sender, unterteilt nach Genre, Land und Sprache, bei folgenden Portalen:
- www.radioland.ch
- www.surfmusik.de
- www.liveradio.de
- www.live365.com
- www.shoutcast.com