Mehr Rüffel als Trüffel

Eine K-Tipp-Stichprobe zeigt: Nur zwei von zehn Trüffelölen halten, was sie versprechen. In vielen Ölen ist der Trüffelgehalt tiefer als deklariert.

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K-Tipp 17/2008

13.10.2008

Letzte Aktualisierung:
14.10.2008

Daniel Jaggi

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Trüffel zählen zu den teuersten Delikatessen der Welt. Ein Kilo Tuber Magnatum – er ist der begehrteste – kostet 9000 Franken. Hierzulande sind die Pilze in Trüffelölen weit verbreitet. Einige wenige Tropfen über die Pasta genügen, um ein Gericht spürbar zu verfeinern.

Der K-Tipp liess zehn Trüffelöle von Handelspilzkontrolleur Xaver Schmid untersuchen. Neben einer sensorischen Prüfung testete Schmid vor allem, ob auch wirklich das drin ist, was auf der Verpackung versprochen wird.

Die mikroskopischen Untersuchungen sind ernüchternd: Nur zwei Trüffelöle bestanden die Stichprobe. Das teuerste im Test, Tartufo Bianco Eugenio Brezzi, kostet pro Liter 434 Franken, enthielt aber nicht einmal ein Trüffelstück. Das zweitteuerste Öl im Test, das Spezzarini Tartufi Oro d’Alba, fiel nicht nur durch eine billigere Trüffelsorte auf, sondern auch durch ein abgelaufenes Verkaufsdatum.

Ein Öl hatte einen ranzigen Geruch

Schlecht schnitt auch das Trüffelöl aus dem Zürcher Delikatessenladen Valentino ab. Experte Schmid: «Es hat den Geschmack von ranzigem Olivenöl.» Sprecher Bruno von Moos gesteht ein, dass sein Öl «ein sehr schwaches Trüffelaroma» aufweist. Er bestreitet aber, dass es ranzig sei.

Im Produkt Tartufi der Migros wird auf der Verpackung ausschliesslich vom weissen Alba-Trüffel geschrieben. Die Hälfte der Trüffelstücke waren aber minderwertige schwarze Trüffel. Die Migros betont, dass ausschliesslich Sommertrüffelstücke verwendet werden. Aber davon steht nichts auf der Verpackung.

Bei vier Produkten entsprach die deklarierte Menge der Trüffelstücke nicht der Realität. Sie enthielten teilweise massiv weniger. Coop betont, die Trüffel würden anfänglich «eine gewisse Restfeuchte» aufweisen. Darum seien sie beim Abfüllen schwerer. Da stellt sich aber die Frage, weshalb das Migros-Produkt erheblich mehr Trüffelstücke enthielt als deklariert. Dass im Coop-Produkt Olio di Tartufo Bianco auch der günstigere Tuber borchii gefunden wurde, bezweifelt der Grossverteiler ebenfalls.

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