Mehr Sicherheit auch für grosse Kinder

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K-Tipp 13/2000

23.08.2000

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Kindersitze im Test Die meisten sind «empfehlenswert»

Der TCS hat 20 AutoKindersitze getestet. 5 davon erhalten das Urteil «sehr empfehlenswert». Vor allem bei einem seitlichen Aufprall zeigen aber viele Modelle Schwächen.

Thomas Vogel tvogel@k-tip.ch

Wenn Schulkinder im Auto wie Babys auf einem Kindersitz Platz nehmen sollen, meutern sie häufig. Leider geben viele Eltern dem Drängen nach und denken sich: «Sie sind ja schon gross und schliesslich sind sie angegurtet.»

Das ist fatal. Besonders für ältere Kinder birgt das Autofahren grosse Risiken. Denn die im Fahrzeug eingebauten Sicherheitsgurten sind für Erwachsene konstruiert. Da sie zu hoch verlaufen, können sie das Kind bei einem Unfall lebensgefährlich verletzen.

Ohne Kindersitz: Siebenfaches Risiko

Eine löbliche Ausnahme bildet da Volvo. Auf Wunsch ist ein in die Rücksitzbank integrierter Sitz-Erhöher erhältlich (200 bis 400 Franken). Tatsache ist jedoch: Zwei von fünf Kindern im Alter von 7 bis 12 Jahren fahren in der Schweiz ohne Kindersitz im Auto mit. Die Eltern nehmen damit bei einem Unfall ein siebenfach erhöhtes Risiko einer tödlichen oder schweren Verletzung in Kauf. So verwundert es auch nicht, dass jährlich über 600 Kinder in einem Auto verunfallen, zehn davon tödlich.

Dabei gibt es durchaus empfehlenswerte Autositze, die für Schulkinder bis 36 Kilogramm geeignet sind; das zeigt.

Ungenügender Schutz bei seitlichem Crash

Gemeinsam mit dem deutschen und dem österreichischen Automobilclub hat der TCS 20 Kindersitze der verschiedenen Gewichtsklassen auf ihre Tauglichkeit untersucht. Erstmals unterzogen die Automobilverbände die Sitze auch einem Seitencrash.

Fazit: Bei einem Frontalaufprall schützen fast alle Sitze gut. Anders hingegen sieht es bei einem seitlichen Crash aus. Da überzeugten nur Systeme mit stabiler Rückenschale und seitlicher Kopfabstützung. Diese Sitze erhielten das Testurteil «sehr empfehlenswert».

Die am Test beteiligten Automobilclubs fordern: «Die Hersteller von Kindersitzen und die Autoindustrie müssen sich verstärkt um dieses Thema kümmern.»

Darauf sollten Sie beim Kauf achten

- Kaufen Sie einen Sitz nie, ohne ihn vorher mit dem Kind im Auto auszuprobieren. Auch wenn das recht stressig sein kann: Lassen Sie sich dabei Zeit, bis der Sitz ins Auto passt und für das Kind bequem ist.

- Finger weg von Sitzen ohne die orange ECR-Prüfplakette. Die aufgedruckte Prüfnummer muss mit 03 beginnen. Beginnt sie mit 01 oder 02, handelt es sich um ein altes Modell.

- Kaufen Sie keinen Sitz-Erhöher ohne Gurtführung. Er kann bei einem Unfall unter dem Kind wegrutschen.

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