Zar Romanow knüpfte sie an den Galgen, der türkische Sultan Murad IV. liess sie köpfen, und der Schah von Persien verbrannte sie auf dem Scheiterhaufen. All jene, die im 17. und 18. Jahrhundert beim Rauchen erwischt wurden.

Heute geht es den Rauchern wieder an den Kragen. Rauchverbote in Büros. Nichtraucherzonen. Rauchfreie SBB-Züge. Kürzlich lancierte die Zürcher Lungenliga gar eine Volksinitiative, mit der sie die Raucher aus Restaurants vertreiben will. Immer mehr Menschen rümpfen die Nase, wenn ihnen ein Raucher zu nahe tritt. Kleider und Haare stinken nach kaltem Rauch, die Haut dünstet übel riechende Giftstoffe aus, der Atem riecht nach Aschenbecher.

Den Rauchern wird das Leben immer schwerer gemacht. Auch beim Schweizer Fernsehen fristen sie ein trauriges Dasein. In allen Büros herrscht Rauchverbot. In der Kantine dürfen die Geplagten ihr Verlangen nur an kleinen Stehtischen stillen. Verbannt in kleine Reservate, saugen sie gierig an ihren Zigaretten.

Ein herzzerreissendes Bild.

Glücklicherweise muss ich das nicht mehr erleben. Jahrelang frönte ich der Lust des Rauchens. Ich rauchte zwei bis drei Päckchen am Tag und belastete meine Lungen in dieser Zeit mit zehn Kohlebriketts. Ich brauchte mehrere Versuche, meinem Laster den Garaus zu machen. Auf dem Markt wird allerlei feilgeboten: Nikotinpflaster, Kaugummi, Antiraucherkoffer für 1000 Franken, Selbsthilfeprogramme, Broschüren wie «Nichtraucher in 20 Tagen», die Blumstein-Methode mit vergoldeter Klammer am Ohrläppchen, Akupunktur, Hypnose. Einiges davon habe ich ausprobiert - kostete viel, nützte nichts.

Zum Schluss half nur eines: Ich beschloss, mit dem Rauchen aufzuhören. Dann rauchte ich meine letzte Zigarette und schwor, nie wieder einen einzigen Zug zu machen. Nie wieder. Das war vor 10 Jahren. Seither bin ich immer glücklich.

O.k., der letzte Satz ist Quatsch.