Mit Digital-TV zahlt man drauf
Die neuen Digital-TV-Angebote sind sehr teuer. Im Vergleich zu früher zahlt der Kunde massiv drauf. Wer nicht in die Kostenfalle tappen will, muss genau nachrechnen.
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K-Tipp 4/2007
28.02.2007
Bennie Koprio
Für nur 6 Franken Aufpreis pro Monat digital fernsehen und all die Sender wieder empfangen, die Cablecom aus dem Analog-Programm gekippt hat: Das Angebot des Kabel-Riesen gilt ab April und klingt verlockend. Jedoch: Das 6-Franken-Abo - zusätzlich zu den Fr. 22.60 für den Kabelanschluss - gilt nur für den TV-Empfang mit einem einzigen Fernsehapparat.
Doch in vielen Wohnungen stehen zwei oder gar drei Geräte, welche die Bewohner individuell nutzen wollen. Unter diesen Bedingung...
Für nur 6 Franken Aufpreis pro Monat digital fernsehen und all die Sender wieder empfangen, die Cablecom aus dem Analog-Programm gekippt hat: Das Angebot des Kabel-Riesen gilt ab April und klingt verlockend. Jedoch: Das 6-Franken-Abo - zusätzlich zu den Fr. 22.60 für den Kabelanschluss - gilt nur für den TV-Empfang mit einem einzigen Fernsehapparat.
Doch in vielen Wohnungen stehen zwei oder gar drei Geräte, welche die Bewohner individuell nutzen wollen. Unter diesen Bedingungen kostet Digital-TV bei Cablecom einiges mehr. Für jeden weiteren Apparat schlägt der Anbieter monatlich nämlich 10 Franken drauf. Macht für zwei Geräte also Fr. 38.60 im Monat (also Fr. 463.20 im Jahr) und Fr. 48.60 für drei Apparate (pro Jahr: Fr. 583.20). Beim Abo mit Rekorder kostet ein zweites Gerät Fr. 20.- mehr.
Auch bei Bluewin TV lohnt es sich, genau hinzuschauen. Mit Fr. 30.05 pro Monat sieht das TV-Angebot der Swisscom-Tochter um einiges günstiger aus als das entsprechende Cablecom-Abo. Wer aber seinen Telefonanschluss nicht eh schon bei Swisscom hat und mit einem ADSL-Abo von Bluewin surft, muss auch diese beiden Abos dazurechnen: Denn um mit Bluewin TV fernzusehen, muss der Kunde zwingend einen Telefon-Fixanschluss und ein Breitband-Internet-Abonnement von Swisscom haben.
Sat-Anlage amortisiert sich in wenigen Jahren
Selbst bei Satelliten-Anlagen schlägt zu Buche, wenn der TV-Konsument mehr als nur einen Fernseher betreiben will. Je mehr Geräte im Haus sind, desto aufwändiger ist die Installation und desto mehr Zubehör ist notwendig. Denn alle Apparate müssen mit der Sat-Anlage verbunden werden. Und jedes Gerät benötigt einen Receiver sowie eine Viacess-Karte zur Entschlüsselung der SRG-Programme. Wer zudem Sendungen aufzeichnen oder zeitversetzt schauen will, muss sich einen Festplatten-Rekorder anschaffen - und der ist nicht gerade billig.
Je nach Honorar des Installateurs und Komplexität der Installation - die Montage der Schüssel auf dem Dach ist zum Beispiel teurer als eine Balkon-Montage - und je nach Preisklasse der Geräte kann der Anschaffungspreis erheblich variieren. Für weniger als 2500 Franken dürfte eine gute Sat-Anlage für zwei TVs mit Rekorder aber nicht zu haben sein.
Trotzdem: Wer in eine Satelliten-Anlage investiert und danach die Programme gratis aus dem All holt, hat die Kosten nach wenigen Jahren amortisiert.
Auch Cablecom-Kunden sollten sich überlegen, ob sie die Set-Top-Box, die den Empfang der digitalen Signale erst möglich macht, nicht besser kaufen als mieten. Eine erste Set-Top-Box kostet bei Cablecom 150 Franken, jede weitere 250 Franken (auch hier gilt wie beim Sat-Empfang: pro Gerät braucht es einen Receiver). Bei den derzeitigen Miet-Preisen von Cablecom sind die Kosten in rund zwei Jahren amortisiert.
Allerdings: Die Set-Top-Box mit Aufnahme-Möglichkeit kann man bei Cablecom nicht kaufen, ebenso wenig bei Bluewin TV.