Mit Gepäck stecken geblieben
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K-Tipp 4/2001
28.02.2001
Gepäckservice für Zugreisende In der Schweiz haperts - Österreich geht mit gutem Beispiel voran
Die wenigsten Wintersportler reisen per Zug in die Ferien. Einer der Gründe: kein bequemer Transport des Gepäcks. Pläne für einen Tür-zu-Tür-Service der SBB liegen auf Eis. In Österreich klappt das besser.
Beatrix Mühlethaler redaktion@ktipp.ch
Saas Fee hatte vor einem Jahr «die Nase vorn» (Eigenwerbung): Gäste aus Basel, Bern und Luzern, die...
Gepäckservice für Zugreisende In der Schweiz haperts - Österreich geht mit gutem Beispiel voran
Die wenigsten Wintersportler reisen per Zug in die Ferien. Einer der Gründe: kein bequemer Transport des Gepäcks. Pläne für einen Tür-zu-Tür-Service der SBB liegen auf Eis. In Österreich klappt das besser.
Beatrix Mühlethaler redaktion@ktipp.ch
Saas Fee hatte vor einem Jahr «die Nase vorn» (Eigenwerbung): Gäste aus Basel, Bern und Luzern, die mit dem Zug anreisten, konnten ihr Gepäck gratis aufgeben oder für wenig Geld von zu Hause direkt an die Ferienadresse transportieren lassen. Damit wollte der autofreie Ferienort mehr Leute dazu animieren, autofrei anzureisen. Die Schweizerische Gesellschaft für Umweltschutz (SGU) frohlockte: «Bereits während der Fasnachtsferien 2001 können die verschiedenen Partner das Projekt auf weitere Tourismusorte ausdehnen und damit für die notwendige Breitenwirkung sorgen.»
Daraus wurde nichts. Und das nicht, weil das Projekt ein Misserfolg war: Acht Prozent der Anreisenden hatten dank des günstigen und bequemen Angebots den öffentlichen Verkehr statt des Autos gewählt. Besonders Familien waren begeistert. Aber Saas Fee, das mit der Pioniertat positive Schlagzeilen machte, krebst jetzt zurück. Die 300000 Franken für die Fortsetzung seien nicht zu beschaffen, bedauert Gemeindepräsident Claude Bumann.
Projektleiter Robert Salkeld von der SGU wirft den SBB mangelndes Engagement vor. Doch die SBB fuhren auf einem anderen Gleis: Sie wollten zusammen mit der Post einen bezahlten Abhol- und Zustelldienst von Tür zu Tür anbieten. Und sind damit ebenfalls nicht weit gekommen, weil die Post wieder ausgestiegen ist. Seit einem Jahr bummelt dieser Zug. Näheres wisse man erst im Herbst, sagt SBB-Pressesprecher Roland Binz und lässt kaum Hoffnung aufkommen: «Das ist kein Versprechen, dass wirklich etwas kommt.»
Wie der Gast auch ohne Privatwagen zum Urlaubskönig werden kann, führt das Nachbarland Österreich vor.
Gemeinsam bieten dort acht in der «IG sanfte Mobilität» verbundene Ferienorte während der ganzen Wintersaison einen Tür-zu-Tür-Gepäckservice an.
Dabei werden sie vom Staat, den Bundesländern und der EU finanziell unterstützt. Vorerst profitieren nur Gäste aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland davon, längerfristig soll dieser Service zum Standard-Angebot gehören. Ferner sorgen die Wintersportorte für den Transfer Bahnhof-Hotel oder bieten die Gratisfahrt im Ortsbus an.
Am komfortabelsten fahren Gäste in Werfenweng, einem kleinen Ort am Tennengebirge im Salzburgerland: 20 touristische Betriebe inklusive Pensionen bilden dort die Angebotsgruppe «Urlaub vom Auto». Wer bei einem dieser Hotels bucht, wird gleich über die beste Bahnverbindung informiert. Nach Ankunft des Zugs im acht Kilometer entfernten Hauptort fährt ein vom betreffenden Hotel organisierter Shuttle-Bus Neuankömmlinge an ihre Ferienadresse. Dort erhalten sie den «Schlüssel zur sanften Mobilität». Damit können sie innerhalb des Ortsnetzes gratis einen Rufbus benutzen, Fahrräder, Elektro-Roller oder - Autos mieten.
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Reisegepäck aufgeben: So wirds gemacht
Wer mit Zug oder Flugzeug ans Ferienziel reist, gibt das Gepäck am besten vor der Abreise auf.
- Zuggepäck können Sie am SBB-Schalter bis zum Zielbahnhof aufgeben: Koffer bis 25 kg, Schlitten, Skis kosten je Fr. 10.- (Tarif-Reduktion für Familien und Gruppen).
- Ist der Zielbahnhof nicht bedient, geht das Gepäck an den nächst gelegenen bedienten Bahnhof. Diverse Orte und/oder Hotels organisieren selber einen Zustelldienst an die Ferienadresse. Erkundigen Sie sich frühzeitig beim Anbieter Ihrer Unterkunft.
- Beachten Sie die Sonderangebote im Snow'n'Rail-Prospekt - dieser liegt an Bahnhöfen auf.
- Fly-Rail-Gepäckservice: Ab über 100 Bahnhöfen können Sie Fluggepäck für Fr. 20.- an den Zielort aufgeben, an rund 20 Bahnhöfen können Sie voll einchecken. Auskunft: Tel. 0900 300 300, www.zurich-airport.ch
