Mit WLAN surft das Risiko mit

Durch ungeschützte Funknetze können Unschuldige unter Kinderporno-Verdacht geraten. Mit iPhone & Co. steigt diese Gefahr. Der Schutz ist gratis.

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K-Tipp 14/2008

01.09.2008

Letzte Aktualisierung:
02.09.2008

Darko Cetojevic

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Polizeiliche Hausdurchsuchung bei einem Ehepaar: Zivile Ermittler stellen die Wohnung auf den Kopf, um nach kinderpornografischen Filmen und Bildern zu suchen. Schliesslich beschlagnahmen sie den Computer des Paares, um ihn unter die Lupe zu nehmen. Ergebnis: Sie konnten nichts Verbotenes finden. Ausser, dass die beiden kabellos im Internet surften und dabei ihren drahtlosen Internetzugang (WLAN) unverschlüsselt liessen. Diesen Leichtsinn missbrauchte jemand, um Kinderpornografie aus dem Netz herunterzuladen.

Der Fall ereignete sich vor rund einem Jahr in einem Zürcher Quartier. Der Täter wurde bis heute nicht ermittelt. «Es sind auch andere Fälle bekannt, bei denen offene Funknetzwerke für Straftaten benutzt wurden. Dabei ging es um Erpressung oder sexuelle Nötigung», sagt Stephan Glaus von der Eidgenössischen Melde- und Analysestelle Informationssicherung gegenüber dem K-Tipp.

Handys klinken sich automatisch ein

Ein offenes WLAN ist in einem Umkreis von bis zu 50 Metern empfangbar. Somit können sowohl Nachbarn wie auch Wildfremde unbemerkt auf Kosten von Leuten surfen, die ihre Netzwerke unverschlüsselt lassen.

Mit der rasanten Verbreitung von iPhone und ähnlichen WLAN-fähigen Handys steigt die Gefahr von unerwünschten Gästen im privaten Netzwerk. Diese Handys (Smartphones) klinken sich in einen ungeschützten Zugang automatisch ein. Zudem sind sie ständig eingeschaltet und immer griffbereit.

Wie einfach sich wildfremde Menschen in privaten Netzen unbemerkt tummeln – und dabei auch noch verbotene Inhalte herunterladen können, zeigt eine Stichprobe des K-Tipp:

Am 13. August fanden sich allein in Hottingen – einem Quartier der Stadt Zürich – Dutzende offene WLAN. In den 9 kontrollierten Strassen war zumindest je ein ungeschützter Internet-Zugang zu finden. Insgesamt waren es 14.

In drei Fällen waren die Netzwerke mit zu simplen Passwörtern versehen, die ohne Weiteres zu knacken waren.

So schützen Sie Ihr Netzwerk

Computer-Laien wenden sich zur Sicherung ihres WLAN am besten an eine PC-Support-Firma. Für erfahrene Anwender hier die wichtigsten Tipps:

Standardpasswort ändern: Zur Konfiguration der meisten Basisstationen gelangen Sie über einen Internet-Browser. In die Adresszeile geben Sie die IP-Adresse Ihrer Basisstation. Sie lautet meist gleich: http://192.168.1.1 und ist im mitgelieferten Handbuch zu finden. Um weiterzukommen, brauchen Sie nun ein Passwort (siehe Handbuch). Dieses lautet standardmässig meist «0000» oder «admin» und ist umgehend zu ändern, am besten in eine Kombination von Buchstaben, Zahlen und Zeichen.

Ändern des Netzwerknamens: Die Basisstationen haben meist einen voreingestellten Netzwerknamen (SSID). Sie sollten diesen unter «Drahtloseinstellungen» so abändern, dass kein Bezug zu Ihnen hergestellt werden kann.

Verschlüsselung aktivieren: Unter Sicherheitseinstellungen wählen Sie am besten eine WPA2-Verschlüsselung (höchstmögliche Sicherheitsstufe). Bei älteren Geräten heisst sie WEP, gilt aber als nicht mehr sicher. Als Passwort wählen Sie eine Kombination aus Ziffern, Zeichen, Gross- und Kleinbuchstaben.

Netzwerknamen verbergen: So muss jeder Benutzer, der über Ihr WLAN surfen will, dessen Netzwerknamen kennen. Das sogenannte automatische Aussenden der Netzwerkkennung (SSID) unterbinden Sie mit der Option «Hide SSID». Bei anderen Geräten müssen Sie «Broadcast SSID» auf «Nein» setzen.

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