Mountainbike für die Kleinen
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K-Tipp 4/2001
28.02.2001
Besser einkaufen Dreirad-Buggy - diese Details sind wichtig
Dreirad-Buggys sind geländegängig und rollen viel leichter als konventionelle Kinderwagen. Der K-Tipp sagt, worauf es beim Kauf des trendigen Gefährts ankommt.
Beat Winterflood redaktion@ktipp.ch
Ob Sportmodell oder Buggy - noch vor wenigen Jahren hatten alle Kinderwagen mindestens vier Räder. Zugunsten der Mobilität wurden die Räder soweit miniaturisiert, bis die Wagen im gefalteten Zu...
Besser einkaufen Dreirad-Buggy - diese Details sind wichtig
Dreirad-Buggys sind geländegängig und rollen viel leichter als konventionelle Kinderwagen. Der K-Tipp sagt, worauf es beim Kauf des trendigen Gefährts ankommt.
Beat Winterflood redaktion@ktipp.ch
Ob Sportmodell oder Buggy - noch vor wenigen Jahren hatten alle Kinderwagen mindestens vier Räder. Zugunsten der Mobilität wurden die Räder soweit miniaturisiert, bis die Wagen im gefalteten Zustand kaum mehr einem kindergerechten Transportmittel glichen. Auf Naturstrassen und Wanderwegen war damit nichts anzufangen. Und auf geteerten Wegen wurde das Kind auch wacker durchgerüttelt. Abhilfe kam aus den USA, wo die Jogger den Dreirad-Buggy entdeckt hatten. Der mit drei Luftpneus ausgerüstete Buggy wurde quasi zum Mountainbike für die Kleinen.
Die Dreirad-Buggy-Welle schwappte schliesslich über den ganzen Globus, die Preise sind mittlerweile dank Billigproduktionen in Fernost mächtig gefallen.
Wer mit seinem Nachwuchs nur kurze Distanzen zurücklegt, für den tuts ein einfacher, vollgummibereifter Sportwagen mit vier Rädern.
Wer jedoch oft zu Fuss unterwegs ist und gerne wandert, ist mit einem Dreirad-Buggy besser bedient. Im Vergleich zu klassischen Sportwagen sind diese Buggys leichter zu bewegen. Zudem kann man mit ihnen Hindernisse wie schmale Durchfahrten oder Treppen einfacher überwinden. Nebst den Vorteilen haben sie aber auch Nachteile.
Heute setzen viele Eltern Dreirad-Buggys schon für Neugeborene ein. Das ist jedoch nicht zu empfehlen: Diese Wägelchen sind nicht für Säuglinge, sondern für Kinder ab frühestens sechs Monaten konzipiert.
Für die Zeit davor lässt sich der Buggy entsprechend umrüsten: Eine Übergangslösung ist die Tragtasche, in welcher der Säugling zwar liegen kann, aber sehr wenig Bewegungsfreiheit hat. Besser sind die festen Babywiegen, die heute als Zusatz zu vielen Buggy-Modellen erhältlich sind. Fragt sich nur, ob der Zusatzpreis von gegen 200 Franken für ein gutes halbes Jahr gerechtfertigt ist oder ob man für das Geld nicht besser einen klassischen Kinderwagen als Occasion oder ein Tragtuch kauft. Dazu kommt, dass es oft praktischer ist, den Säugling in den ersten Monaten zu tragen als im Wagen zu schieben.
Buggy nur für Kids kaufen, die schon sitzen können
Im «Kurzstreckenbereich» ist die eigene Mobilität mit Tragtuch oder Snuggly in den meisten Fällen grösser als mit einem Wagen. Ist das Baby zwischen vier und sechs Monate alt, kommt bei längeren Spaziergängen oder beim Einkaufen der klassische Kinderwagen zum Einsatz.
Erst wenn das Kind selber sitzen und den Kopf halten kann, ist das Kaufen eines Dreirad-Buggys angesagt.
Robuste, vielleicht etwas teurere Modelle halten länger. Deshalb können Sie diese auch besser weiterverkaufen. Und: Da der Wagen meistens über mehrere Jahre in Betrieb steht - vor allem wenn Geschwister nachkommen -, zahlt sich die bessere Qualität bestimmt aus.
Tipps: So finden Sie den passenden Kinderwagen
- Überlegen Sie, auf welchen Terrains Sie den Buggy einsetzen: Sportliche Eltern wählen 16- bis 20-Zoll-Räder. Ein Kompromiss zwischen Sportlich- und Handlichkeit sind 12,5-Zoll-Räder.
- Welche Verkehrsmittel bevorzugen Sie? Wer vor allem mit Bus und Tram fährt, wählt einen höchstens 65 cm breiten Dreirad-Buggy mit guten Griff-Möglichkeiten.
Wer ausschliesslich zu Fuss unterwegs ist, braucht keinen faltbaren Buggy. Allgemein gilt: Je besser faltbar, desto störungsanfälliger und weniger robust ist der Buggy.
- Lassen Sie sich das Zusammenfalten im Geschäft zeigen. Wenn Sie einen Kleinwagen fahren, sollten Sie das Dreirad-Vehikel unbedingt probehalber ins Auto laden.
- Überprüfen Sie die Höhe der Lenkstange. Machen Sie eine Probefahrt. Achten Sie darauf, ob Sie mit den Schuhspitzen nicht an der Achse anstossen. Die Ergonomie ist beim Dreirad-Buggy besonders wichtig, ansonsten werden längere Fahrten mühsam.
- Die Verbindungsteile und Gelenke am Rahmen müssen stabil gebaut sein. Kunststoffteile altern. Sie können brüchig werden und sind kaum reparierbar.
- Sehen Sie nach, wie der Stoffbezug befestigt ist und wie Sie ihn demontieren müssen. Angenietete Bezüge, vor allem wenn sie an den Nietstellen nicht verstärkt sind, reissen oft nach kurzer Zeit ab. Bezüge wählen, die Sie abnehmen und waschen können.
- Optimal sind Felgen aus Alu oder Kunststoff. Verchromte Stahlfelgen rosten rasch - besonders, wenn der Buggy Salzwasser (Winter, Meerluft) ausgesetzt ist. Per Magnet stellen Sie das Material fest.
- Achten Sie beim Preisvergleich auf das mitgelieferte Zubehör: Teilweise sind Sicherungsleine, Regenschutz, Flickzeug und Luftpumpe nicht inbegriffen!
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In der März-Ausgabe von «Test» der Stiftung Warentest werden 11 Buggy-Modelle unter die Lupe genommen.
Von Velo bis Saftpresse
In der K-Tipp-Serie «Besser einkaufen» sind bis anhin erschienen:
Velo (Ausgabe 5/00), Inline-Skates (8/00), Schlauchboot (11/00), atmungsaktive Regenjacken (12/00), Feldstecher (13/00), Wanderstock (14/00), Wanderrucksack (15/00), Laufschuhe (16/00), Rollen-Koffer (17/00), Skis (18/00), Bobschlitten (19/00), Kompaktkamera (20/00), Schlafsack (1/01), Velotrainer (2/01) und Saftpresse (3/01).
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