Neue Nummer – alter Kummer

Mit einer neuen Handynummer haben sich Kunden von Orange ungewollt Kosten aufgehalst: Auf der Nummer liefen SMS-Abos des vorherigen Besitzers weiter.

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K-Tipp 09/2009

03.05.2009

Letzte Aktualisierung:
05.05.2009

Darko Cetojevic

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Der Vorgang ist alltäglich: Wenn Kundinnen oder Kunden ihre Handynummer abgeben, teilen die Telefongesellschaften diese Nummer nach einer gewissen Zeit einem neuen Benutzer zu. Meist geschieht dies nach sechs bis neun Monaten. Die neuen Benutzer erwarten natürlich, dass ihre Nummer frei ist von Altlasten – etwa von kostenpflichtigen SMS-Abos. So auch Stefanie Reusser aus Wiler bei Seedorf BE. Sie hat im Januar 2009 bei Coop ein Orange-Prepaid-Handy mit einer neuen Nummer für ihre Kinder gekauft.

Damit begann der Ärger: Kurz darauf erhielt Reus-ser täglich kostenpflichtige SMS mit Resultaten und Neuigkeiten des Eishockeyvereins Zug (EVZ) – für 40 Rappen pro Nachricht. Nur: Weder Stefanie Reusser noch ihre Kinder haben diesen SMS-Dienst bestellt. Sie interessieren sich nicht einmal für den EVZ. «Ein Grossteil meines Guthabens ging so flöten», ärgert sich Reusser.

Sie beschwerte sich. Da stellte sich heraus: Der frühere Besitzer der Handynummer hatte 2003 den «Resultate-Service» und «Breaking-News» des EVZ abonniert. Dies bestätigt die Firma Minick in Zollikon ZH – sie betreibt den SMS-Dienst für den EVZ. In solchen Fällen ist klar: Niemand muss für nicht bestellte SMS-Dienste bezahlen. Das sehen auch Coop und Orange so: Sie haben Stefanie Reusser ihr Geld zurückerstattet.

Ärgerlich ist aber, dass so etwas überhaupt vorkommt. Orange, Swisscom und Sunrise sagen dazu unisono: Die SMS-Versender bekommen eine Meldung, wenn eine Handynummer nicht mehr in Gebrauch ist. «Werden trotzdem SMS-Zusatzdienste an die entsprechende Nummer geschickt, erhält der Dienstanbieter eine Fehlermeldung», heisst es etwa bei der Swisscom. Natürlich in der Erwartung, dass der Dienst daraufhin keine SMS mehr abschickt. «Dieser Vorgang funktioniert in einem Grossteil der Fälle», ergänzt Sunrise.

Auch Orange schreibe «normalerweise» eine Mitteilung an die SMS-Versender mit der Bitte, den Dienst einzustellen – gibt aber zu, dass dies im Fall Reusser nicht geschehen ist. Das dürfte kein Einzelfall sein: Beim K-Tipp haben sich weitere Orange-Kunden gemeldet, die SMS eines nicht bestellten Dienstes erhielten. Stossend am Ganzen ist, dass die SMS-Versender den Dienst nicht von sich aus einstellen. Nämlich dann, wenn von «gelöschten» Nummern keine Gebühren mehr fliessen. Und das wäre leicht festzustellen.

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