Nützliche Tipps für mehr Weitblick
Inhalt
K-Tipp 13/2000
23.08.2000
Richtig einkaufen Darauf sollten Sie beim Kauf eines neuen Feldstechers achten
Feldstecher gibts bereits für 20 Franken. Aber auch für 20 000 Franken. Doch welcher ist der Richtige für Sie? Der K-Tip gibt Entscheidungshilfen.
Marco Diener mdiener@k-tip.ch
Wollen Sie der Opernsängerin genau auf den Mund schauen? Möchten Sie draussen in der Natur Vögel beobachten? Oder ist Astronomie Ihr Hobby? Überlegen Sie sich schon zu Hause, wann Sie den neue...
Richtig einkaufen Darauf sollten Sie beim Kauf eines neuen Feldstechers achten
Feldstecher gibts bereits für 20 Franken. Aber auch für 20 000 Franken. Doch welcher ist der Richtige für Sie? Der K-Tip gibt Entscheidungshilfen.
Marco Diener mdiener@k-tip.ch
Wollen Sie der Opernsängerin genau auf den Mund schauen? Möchten Sie draussen in der Natur Vögel beobachten? Oder ist Astronomie Ihr Hobby? Überlegen Sie sich schon zu Hause, wann Sie den neuen Feldstecher am ehesten brauchen.
Fürs Theater reicht eine drei- bis vierfache Vergrösserung vollauf, in den Bergen ist eine sieben- bis zehnfache Vergrösserung hilfreich, und unter dem Firmament darfs sogar noch mehr sein.
Eine möglichst starke Vergrösserung macht nicht immer Sinn. «Die meisten Leute sind in der Lage, einen Feldstecher mit zehnfacher Vergrösserung gerade noch ruhig zu halten», sagt Beat Zumstein, Mitinhaber eines Foto- und Videogeschäfts in Bern. Aber: «Leute über 60 haben in der Regel Mühe damit.»
Eine Lösung kann der Kauf eines Stativs sein. Und neuerdings gibt es auch Feldstecher mit eingebautem elektronischem Stabilisator. Zwar ist dies gewöhnungsbedürftig. Doch Geübte erhalten dank des Stabilisators auch bei 15facher Vergrösserung ein zitterfreies Bild. Zwei Nachteile haben diese Feldstecher allerdings: Sie sind klobig und teuer. Sie kosten bis 1000 Franken mehr als vergleichbare Modelle ohne Stabilisator.
«Bei teuren Feldstechern ist die Glasqualität besser, der Schliff präziser, die Beschichtung dauerhafter», sagt Beat Zumstein. Bei billigen Feldstechern franse das Sehfeld an den Rändern aus, bei schlechten Lichtverhältnissen seien keine Details erkennbar, und zudem drohe Kopfweh, weil das Auge die schlechte Optik korrigieren müsse.
So haben Sie beim Kauf den Durchblick:
- Nehmen Sie sich im Geschäft viel Zeit.
- Testen Sie Geräte ganz unterschiedlicher Preisklassen.
- Betrachten Sie Objekte mit strengen Strukturen, zum Beispiel Ziegeldächer. Achten Sie darauf, ob der Feldstecher die Linien wirklichkeitsgetreu wiedergibt oder ob sie verzogen und verschwommen sind.
- Schauen Sie mit den verschiedenen Feldstechern auch Objekte mit kräftigen Farben an. So können Sie die Farbwiedergabe vergleichen.
- Beachten Sie bei einem Objekt, das im Schatten liegt, wie gut Sie Details erkennen.
- Probieren Sie aus, ob Sie mit den Einstellrädern zu Rande kommen.
- Nehmen Sie Ihren Favoriten und schauen Sie längere Zeit hindurch. Wenn Sie dabei rasch ermüden, ist es für Sie das falsche Modell.
- Und wenn Sie sich schliesslich für einen Feldstecher entschieden haben, dann seien Sie mit der Pflege zurückhaltend: Eine staubige Linse trübt das Bild kaum, eine zerkratzte dagegen sehr.
Feldstecher im Test - Ein gutes Produkt für 95 Franken
Die Westschweizer Konsumentenzeitung «J'achète mieux» hat 17 Pocket- und Kompakt-Feldstecher getestet.
Die Note «gut» erhielten:
- Tasco 165 RB-1 (Fr. 95.-)
- Canon 8 x 22A (Fr. 178.-)
- Pentax UCF G (Fr. 195.-)
- Canon AWP (Fr. 248.-)
Ein «ungenügend» gabs für:
- Nikon Sportstar II (Fr. 112.-)
- Nikon Travelite IV (Fr. 148.-)
Quelle: «J'achète mieux», Ausgabe Juli/August 2000, am Kiosk für Fr. 5.- erhältlich oder für Fr. 7.- zu bestellen unter Tel. 021 312 80 06.