Dass Firmen, die in Geldnöten stecken, einen Kredit oder einen Investor suchen, ist keine Seltenheit. Das nutzen Kreditvermittler aus, die hier ein Geschäft wittern.

So kam es, dass eine Firmenchefin aus der Innerschweiz im Internet auf www.darlehen24.org stiess. «Entdecke die besten Darlehensgeber für deinen Kreditwunsch», heisst es auf dem Portal vollmundig. Es gebe auch Darlehen «bei scheinbar aussichtslosen Situationen».

Die Firmenchefin nahm Kontakt auf und schilderte  ihr Problem. Ein gewisser Klaus Decker versprach ihr das Blaue vom Himmel. Er sei Leiter «einer Gruppe von Privatpersonen», die auch grössere Summen vergeben könnten. Damit sie mit den «besten Finanzierungsanbietern» in Kontakt treten könne, müsse sie für die Adressen allerdings 490 Franken zahlen.

Das tat die Betroffene – und wurde enttäuscht. Das Online-Portal betreibe nur eine Geldmacherei, sagt sie heute. Denn beim Gros der Adressen, die sie erhielt, handelt es sich um ganz normale Kreditvermittler und Kreditbanken, bei denen sie ihr Anliegen auch direkt hätte platzieren können – und zwar gratis.

Oder sie erhielt Adressen von Beratungsfirmen, die entweder in der Schweiz nicht tätig sind oder für Kleinfirmen nicht in Frage kommen. Und: Die vom K-Tipp angefragten Banken und Firmen wussten gar nicht, dass ihre Adressen vom Portal weitergegeben werden.

Das Fazit ist klar: Wer einen Kredit sucht, darf nie eine Vorauszahlung machen. Eine solche Gebühr verlangen nur unseriöse Geschäftemacher.