Ob Waschmaschine, Kühlschrank oder Backofen: Wer ein strombetriebenes Haushaltgerät kaufen will, kann sich über den Verbrauch recht einfach ein Bild machen – dank den Buchstaben A bis G auf der Energieetikette. Auch beim Autokauf liefert der Aufkleber nützliche Informationen.

Aber: Warum sind dem Flugpas­sagier die Informationen versagt, die dem Autokäufer seit Jahren zur Verfügung stehen? Das hat sich offensichtlich auch die deutsche Klima­agentur Atmosfair gefragt – und den «Atmosfair Airline Index» entwickelt.

Der Index unterscheidet sieben Effizienz­klassen – wie die Energieetikette. Er rangiert 130 Fluggesellschaften nach ihrer CO2-Effizienz. Kriterien sind vereinfacht gesagt die Faktoren Flottenalter, Flugzeugtypen, Sitzplatzkapazitäten und Auslastung (Details: www.atmosfair.de).

Eine gute Sache, denkt man auf Anhieb. Der Index schafft Transparenz, wo es bisher keine gab: Stehen für eine bestimmte Flugstrecke mehrere Airlines zur Wahl, können Passagiere jetzt bei der klimafreundlichsten Gesellschaft buchen. Und so ihr Gewissen beruhigen.

Womit auch gleich die problematische Seite deutlich wird. Denn fliegen ist alles andere als umweltfreundlich. Soll die Klimaerwärmung in verträglichen Grenzen gehalten werden, darf nach aktuellen Erkenntnissen jeder Mensch maximal zwei Tonnen CO2 pro Jahr verursachen.

Wer einmal von Zürich nach New York und zurück fliegt, verbraucht schon über drei Viertel dieses «Kontingents» – selbst wenn er sich für eine der saubersten Airlines gemäss Atmosfair Index entschieden hat.

Immerhin hat er dank Atmosfair in Sachen CO2-Ausstoss ein gutes Gewissen. Allerdings: Nicht berücksichtigt wird vom Index die generelle Umweltverschmutzung durch den Flugverkehr …