Plötzlich viel teurer

Verkauft wurden die Flüge für 5273 Franken. Dann wollte Ebookers 850 Franken mehr kassieren. Am Schluss bliebs doch beim ursprünglichen Preis.

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K-Tipp 18/2007

29.10.2007

Gery Schwager

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Bis zur Australienreise dauert es nicht mehr lange. Am 12. Dezember werden Lena Meruno (Name geändert) und ihr Freund für vier Wochen nach Down Under aufbrechen. Die Tickets für Hin- und Rückflug haben sie beim Internet-Reisebüro Ebookers gebucht und dafür 5273 Franken bezahlt (siehe diesen Artikel aus dem K-Tipp 16/07).

Doch wenige Tage später verlangte Ebookers plötzlich 850 Franken mehr. Seine Kunden stellte das Reisebüro vor die Wahl, entweder diese Summe nachzuschiessen oder vom Vertrag zurückzutreten.

Erklärung für den höheren Preis: Beim Betreiber des Reservationssystems sei ein Fehler aufgetreten. Dafür könne man «leider keine Haftung übernehmen». Ebookers verwies auf die Artikel 5.2. und 7.1. der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB).

Darin steht, Ebookers übernehme für Buchungen, die «nur vermittelt wurden und keine Reisepakete darstellen, keine Verantwortung oder Haftung anstelle bzw. im Namen der Leistungsanbieter». Zudem wird darauf hingewiesen, dass sich die Leistungsanbieter unter bestimmten Bedingungen das Recht vorbehielten, Preise zu ändern.

Allerdings: Ob Ebookers im Einzelfall als Veranstalterin oder nur als Vermittlerin eines Angebots auftritt, erfahren die Kunden nicht explizit. Und ein Passus, wonach Fehler oder Irrtümer von Ebookers oder von Leistungsanbietern eine nachträgliche Preiserhöhung rechtfertigen würden, ist in den AGB nicht zu finden.

Zahlungsbedingungen «nicht klar genug»

Meruno und ihr Freund wollten den Aufschlag denn auch nicht akzeptieren. Sie beharrten auf dem ursprünglichen Preis und gelangten an den K-Tipp.

Und siehe da: Jetzt ist die 850-Franken-Nachforderung vom Tisch. Man habe den Fehler mit Hilfe des Reservationssystem-Betreibers beheben können, lässt Ebookers den K-Tipp wissen.

Gleichzeitig gibt man aber zu verstehen, dass die nachträgliche Forderung aus Sicht von Ebookers gerechtfertigt war. Als Begründung dient jetzt plötzlich Artikel 3.3. der AGB. Danach garantiert Ebookers Buchungen und Tarife nur, wenn die Zahlung innert einer bestimmten Frist eingeht – per Kreditkarte innert 24, bei andern Zahlungsweisen innert 72 Stunden. Der Fall Meruno habe indes gezeigt, dass die Zahlungsmodalitäten in den AGB «nicht klar genug erklärt» seien, was man «schnellstmöglich korrigieren» werde.

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