Post rechnet aufs Gramm genau
Inhalt
K-Tipp 2/2000
09.02.2000
Ab 1. Juli führt die Post für Briefe drei Gewichtsklassen ein. Damit Sie zu
Hause Ihre Post nicht jedes Mal mit einer Briefwaage kontrollieren müssen, hat
der K-Tip für Sie ein paar Muster-Sendungen zusammengestellt und gewogen. Die
entsprechenden Porti für A- und B-Post sehen Sie in der Grafik auf dieser
Seite unten.
Bis 50 Gramm (Couvert B5)
° 8 Schreibmaschinen-Seiten A4
° 2 PC-Disketten und ein Brief A4
° 10 Ferienfotos (Format...
Ab 1. Juli führt die Post für Briefe drei Gewichtsklassen ein. Damit Sie zu
Hause Ihre Post nicht jedes Mal mit einer Briefwaage kontrollieren müssen, hat
der K-Tip für Sie ein paar Muster-Sendungen zusammengestellt und gewogen. Die
entsprechenden Porti für A- und B-Post sehen Sie in der Grafik auf dieser
Seite unten.
Bis 50 Gramm (Couvert B5)
° 8 Schreibmaschinen-Seiten A4
° 2 PC-Disketten und ein Brief A4
° 10 Ferienfotos (Format 10 x 14,5 cm) und ein Brief A4
° 1 Liebesbrief und 1 kleines Schokoherz 51 bis 100 Gramm (Couvert B5)
° 17 Schreibmaschinen-Seiten A4
° 4 PC-Disketten und ein Brief A4
° 1 CD und ein Brief A4o
° 1 Musikkassette und ein Brief A4
° 1 K-Tip und ein Brief A4 101 bis 250 Gramm (Couvert B4)
° 50 Schreibmaschinen-Seiten A4
° Eine vollständige Stellenbewerbung mit Foto
° 2 CDs und ein Begleitschreiben
° 1 Taschenbuch mit maximal 240 Seiten
° 1 Strassenkarte und 24 Ansichtskarten
° 2 Micky-Maus-Hefte samt Beilage
Portokosten: Ab 1. Juli gelten für Brief- und Paketpost neue Tarife und für
Couverts drei Gewichtsklassen
Wer Briefe per Post verschickt, muss bald mehr zahlen - und erst noch das
Gewicht im Auge behalten. Eine Briefwaage brauchen Sie deswegen aber nicht.
Der K-Tip sagt Ihnen, wie viel Sie in ein Couvert packen können.
Sofern Preisüberwacher und Bundesrat ihren Segen geben, wird ein A-Post-Brief
ab 1. Juli 1 Franken statt 90 Rappen kosten - vorausgesetzt, er ist nicht
schwerer als 50 Gramm. Denn für alles, was mehr wiegt, verlangt die Post noch
mehr Geld: Fr. 1.20 von 51-100 Gramm, Fr. 1.50 von 101-250 Gramm.
Die Einteilung in drei Gewichtsklassen ist für private Postkunden wohl die
einschneidendste Änderung seit der Einführung von A- und B-Post vor neun
Jahren. Muss künftig jeder Brief vor dem Frankieren gewogen werden? Sind die
Zeiten vorbei, in denen man nur zu entscheiden hatte, ob ein Brief bereits am
nächsten Tag oder erst in den nächsten Tagen beim Empfänger ankommt? Braucht
jeder Haushalt ab Juli eine Briefwaage?
Zum Glück ist dem nicht so. Der Grund: Fast 95 Prozent aller von der Post
beförderten Briefe wiegen höchstens 50 Gramm. Und innerhalb dieser Limite
lässt sich bereits einiges verschicken (siehe Kasten unten).
Kein Wunder also, rät der Zürcher Eichmeister Albert Flory privaten Postkunden
vom Kauf einer Briefwaage ab. «Gute Waagen», sagt er, «kosten um 50 Franken
und mehr.» Eine Investition, die sich kaum damit amortisieren lässt, ein paar
Mal im Jahr aus Gewichts- und Kostengründen Luftpost- statt des normalen
Briefpapiers zu benützen.
Privathaushalte spürendie Mehrkosten kaum
Die Mehrheit der Bevölkerung verschickt im Durchschnitt pro Monat höchstens
vier Briefe (unter 50 Gramm) und ein Paket. Die geplante Preiserhöhung
belastet also das schmale Haushaltsbudget nur am Rande, stopft dafür aber das
Millionenloch, das in der Postkasse klafft.
Dennoch hagelt es bereits Proteste. «Wir haben viele verärgerte Reaktionen»,
gesteht Post-Pressesprecherin Brigitte Rossetti. «Dabei werden unsere Preise
für den Brief- und Pakettransport auch nach der Erhöhung zu den billigsten in
ganz Europa gehören.»
Nur noch in den Ländern Spanien, England und Luxemburg befördert die Post ab
dem 1. Juli Briefe bis 50 Gramm günstiger als in der Schweiz. Und Pakete bis
zu zehn Kilogramm lassen sich einzig in Luxemburg billiger verschicken.
Kundinnen und Kunden, die die Preiserhö-hung der Post trotzdem nicht hinnehmen
wollen, haben Pech. Es gibt, zumindest für Private, keine echte Alternative
zum Gelben Riesen. Denn Konkurrenzunternehmen wie United Parcel Service (UPS),
DHL Worldwide Express oder die Deutsche Post Schweiz AG bieten ausschliesslich
einen Hauszu-Haus-Service. Sie sind deshalb - auch für Express-Sendungen -
teurer.
Bei E-Mail und Fax anTelefongebühren denken
Nur wer aufs Verschicken von Briefen ganz verzichtet und seine Korrespondenz
ausschliesslich über E-Mail und Fax abwickelt, kann sich das Porto sparen. Ob
das aber tat-säch-lich immer rentiert, ist fraglich. Denn statt Porti fallen
Telefon-kos-ten an. Ausserdem: A