Preis-Infos am Bahnschalter sind reine Glückssache
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K-Tipp 13/2000
23.08.2000
SBB-Reisebüros Drei von vier Preisauskünften waren falsch
Wer mit dem Zug ins Ausland fährt, riskiert, dass er fürs Billett zu viel bezahlt. Dies zeigt eine K-Tip-Stichprobe in 19 SBB-Reisebüros.
Patrick Gut pgut@k-tip.ch
Kultur, Kaffee mit Schlagobers und nicht zuletzt der Wiener Charme: Es gibt gute Gründe für eine Reise nach Wien und der Kluge reist bekanntlich im Zuge.
Der K-Tip wollte von den Spezialisten der SBB-Reisebüros...
SBB-Reisebüros Drei von vier Preisauskünften waren falsch
Wer mit dem Zug ins Ausland fährt, riskiert, dass er fürs Billett zu viel bezahlt. Dies zeigt eine K-Tip-Stichprobe in 19 SBB-Reisebüros.
Patrick Gut pgut@k-tip.ch
Kultur, Kaffee mit Schlagobers und nicht zuletzt der Wiener Charme: Es gibt gute Gründe für eine Reise nach Wien und der Kluge reist bekanntlich im Zuge.
Der K-Tip wollte von den Spezialisten der SBB-Reisebüros wissen, wie viel ein Billett nach Wien retour kostet; 2. Klasse mit Halbtax, Hinreise am Montag, Rückreise am Freitag derselben Woche.
Die Auskunft war in jedem Fall sehr freundlich, in 14 von 19 Fällen aber schlicht falsch.
Beispiel SBB-Reisebüro Basel: 240 Franken koste das Billett zweiter Klasse nach Wien retour mit Halbtax unter der Woche gemäss erster Auskunft. 192 Franken davon entfallen auf die Strecke ab Schweizer Grenze bis Wien und wieder zurück. Die restlichen 48 Franken sind für den Schweizer Streckenteil zu berappen.
Ob dies tatsächlich die günstigste Variante sei, wollte der Tester wissen. Der Mitarbeiter des SBB-Reisebüros in Basel kam ins Grübeln. Dann zückte er Unterlagen und einen Rechner. «Mit der Rail-Plus-Karte kommen Sie möglicherweise günstiger.»
Tatsächlich: Basel-Wien retour ist samt Rail-Plus-Karte für 224 Franken zu haben. Eine Ersparnis also von 16 Franken oder 7 Prozent. Zwar kostet die Rail-Plus-Karte für ein Jahr 32 Franken. Dafür gibt es aber einen Rabatt von 25 Prozent auf den Streckenteil in Österreich. Dieser macht die Kosten für die Rail-Plus-Karte mehr als wett. Und dies sei, meinte der SBB-Angestellte, nun wirklich die günstigste Variante.
Tatsächlich? Weit gefehlt. Für 165 Franken gibt es nämlich das Euro-Domino-Billett, das in Österreich an drei beliebigen Tagen für das ganze Bahnnetz gültig ist. Damit lassen sich nochmals 11 Franken sparen. So kostet die Reise nur noch 213 Franken.
Übrigens: Jugendliche bis 26 Jahre fahren noch günstiger. Sie zahlen nichts für die Rail-Plus-Karte. Auf das Euro-Domino-Angebot erhalten sie rund 25 Prozent Ermässigung.