Reifeprüfung nicht bestanden
Ernüchterndes Urteil nach Nektarinen-Degustation und -Labortest: Von zehn Sorten schnitt nur eine gut ab.
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K-Tipp 15/2005
21.09.2005
Das Konsumentenmagazin «A Bon Entendeur» (ABE) hat in der Westschweiz sechs gelbe und vier weisse Nektarinensorten eingekauft und zwei Tage bei Zimmertemperatur gelagert. Danach unterzog ABE die Proben einer zweifachen Prüfung: Fünf Experten degustierten die Früchte, ferner wurden die Nektarinen im Labor auf Festigkeit, Zucker- und Säureanteil untersucht. Ist der Gehalt an Zucker und Säure ausgewogen, gelten die Früchte wissenschaftlich gesehen als geschmacklich gut.
Die E...
Das Konsumentenmagazin «A Bon Entendeur» (ABE) hat in der Westschweiz sechs gelbe und vier weisse Nektarinensorten eingekauft und zwei Tage bei Zimmertemperatur gelagert. Danach unterzog ABE die Proben einer zweifachen Prüfung: Fünf Experten degustierten die Früchte, ferner wurden die Nektarinen im Labor auf Festigkeit, Zucker- und Säureanteil untersucht. Ist der Gehalt an Zucker und Säure ausgewogen, gelten die Früchte wissenschaftlich gesehen als geschmacklich gut.
Die Ergebnisse des Labors bestätigten das Urteil der Degustation: Nur eine Frucht erhielt ein «gut», die weisse Nektarine «Terre de crau», gekauft bei Migros für 2 Franken das Kilo.
Ein «genügend» gab es für die gelben Nektarinen derselben Marke von Migros (Fr. 1.90 /kg), die weissen Vergers de l'Hermitage von Coop (Fr. 4.50 /kg), die weissen aus Frankreich ohne Markenbezeichnung von Migros (Fr. 2.80/kg) sowie für die gelben «kiss me» von Carrefour (Fr. 2.90/kg).
Nur ein «mittelmässig» erhielten nach Labortest und Degustation folgende Früchte: die gelben italienischen Nektarinen von Carrefour (Fr. 2.40/kg), die gelben der Marke Arcé aus Frankreich von Globus (Fr. 6.50/kg) sowie die weissen «Nectapêches» von Manor (Fr. 4.50/kg).
Ungenügend lautete das Urteil für die gelben italienischen Nektarinen der Marke Zani von Coop (Fr. 2.10/kg). Dazu Degustant Blaise Poyet, Confiseur und Traiteur aus Vevey VD: «Man hatte den Eindruck, Mehl zu essen.» Ebenso schlecht schnitt die gelbe Bio-Nektarine des italienischen Produzenten Bandini ab (Fr. 5.20/kg, Coop). «Sehr wenig Saft und sauer», so Poyet.
Christoph Carlen von der Forschungsanstalt Agroscope Changins, wo die Laboruntersuchung stattgefunden hat, ist vom Testergebnis nicht überrascht. Weil die Anbieter gut lagerfähige Früchte wollen, werden sie früh gepflückt. Denn nur Früchte von einer gewissen Härte überstehen den Transport. Soll eine Nektarine gut schmecken, sollte sie jedoch möglichst lang am Baum reifen.
(ko)
