Schieben Sie Einbrechern einen Riegel!
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K-Tipp 1/2000
12.01.2000
Haus- und Kellertüren im Do-it-yourself-Verfahren zu sichern bringt nicht viel Rund die Hälfte aller Einbrecher dringt durch schlecht gesicherte Haus- und Kellertürenein. Wirksamer Schutz ist aber nicht billig! Der K-Tip sagt, worauf Sie achten müssen.
Machen Sie den Einbrecher-Test: Drücken Sie von aussen kräftig oben und unten an Ihre geschlossene Haustüre. Falls sich dabei zwischen Türe und Rahmen ein Spalt öffnet: schlecht für Sie und gut für Einbrecher. Denn jetzt ...
Haus- und Kellertüren im Do-it-yourself-Verfahren zu sichern bringt nicht viel Rund die Hälfte aller Einbrecher dringt durch schlecht gesicherte Haus- und Kellertürenein. Wirksamer Schutz ist aber nicht billig! Der K-Tip sagt, worauf Sie achten müssen.
Machen Sie den Einbrecher-Test: Drücken Sie von aussen kräftig oben und unten an Ihre geschlossene Haustüre. Falls sich dabei zwischen Türe und Rahmen ein Spalt öffnet: schlecht für Sie und gut für Einbrecher. Denn jetzt braucht es nur noch einen Schraubenzieher und etwas Gewalt - und Ihre Haustür ist auch ohne Schlüssel innert weniger Sekunden sperrangel-weit offen. Über 80 Prozent aller Haus-türen bieten Einbrechern aufgrund ihrer billigen Konstruktion so ein leichtes Spiel. Sicherheitsspezialisten wie Urs Brönnimann vom Zentrum für Einbruchschutz in Bern können da nur den Kopf schütteln. "Angesichts der zu-neh-men-den Einbrüche sparen Bauherren und Architekten hier am falschen Ort", sagt er. Auf den ersten Blick ist das verständlich. Simple Normtüren gibts ab 1600 Franken. Einbruchhemmende Türen mit mechanischen Sicherungen, die den Anforderungen der Eidgenössischen Fachstelle für Sicherheitsfragen (Fasif) in Thun BE entsprechen, kosten zwischen 3500 und 10000 Fran-ken (siehe Kas- ten). Doch der Schaden, den ein Einbrecher hinterlässt, ist in der Regel höher als der Betrag, den man durch den Einbau einer billigen Türe einspart. Trotzdem scheuen viele Mie-ter und Hausbesitzer die hohen Kosten für einen wirksamen Einbruchschutz und verstärken ihre Haustüren im Do-it-yourself- Verfahren. Davon profitieren seit Jahren Grossanbieter wie Coop, Jumbo und Migros, die in diesem Bereich stetig steigende Umsätze schreiben - leider aber auch die Einbrecher. Der Grund: "Den meisten Heimwerkern fehlt das nötige Wissen und Können", urteilt Marcel Peter von der Fasif. "Für sich genommen entsprechen fast alle Sicherheitsartikel gängigen Sicherheitsnormen, werden aber falsch oder in ungenügender Zahl montiert." Um Einbrechern nennenswerten Widerstand zu leisten, muss eine Tür an mindestens drei Punkten (oben, unten, Mitte) verriegelt sein. Letztlich entpuppen sich zudem selber eingebaute Zusatz-Schlösser eher als Seelentrös- ter denn als wirk-samer Einbrecherschutz. Paul Jegerlehner, Sicherheitsberater der Kantonspolizei Bern, weiss, was passiert, wenn sich Heimwerker in falscher Sicherheit wiegen:
o Teure Panzerschlösser werden auf zu schwache Türblätter geschraubt und können herausgewürgt werden.
o Mauer- und Rahmenverankerungen der Schlösser halten grossem Druck nicht Stand und reissen aus.
o Das Schloss ist am falschen Ort montiert, sodass man die Türe trotzdem ohne Probleme aufbrechen kann.
o Die Sicherheitsschlösser sind zwar tipptopp montiert, aber die Türangeln auszuhebeln ist für Einbrecher ein Leichtes.
o Zusatzschlösser sind nur von innen abschliessbar - bloss kommen über 90 Prozent der Einbrecher tagsüber, wenn niemand zu Hause ist.
Der letzte Punkt gilt auch für elektrische Alarm--Anlagen im Haus. Sie nützen wenig, wenn niemand den Alarm hört. Das heisst: Sie sollten mit der Alarm- Zentrale einer Sicherheitsfirma verbunden sein. "Auch wenn Sie jetzt die hohe Ausgabe reut: Lassen Sie trotzdem den Fachmann ran", rät Jegerlehner. Die Sicherheitsberater der kan-tonalen Polizeikorps vermitteln die Adressen spezialisierter Handwerker. Die Kosten holen Sie über die Versicherungen teilweise wieder herein. Diese gewähren für fachmännisch montierten Einbruchschutz bis zu 20 Prozent Rabatt auf der Diebstahl- und Hausratprämie. Das kann, je nach Höhe der Versicherung, jährlich über 100 Franken ausmachen. Es muss auch nicht immer eine mehrere tausend Franken teure neue Sicher-heits- türe sein, um Einbrechern die Freude an ih-rem Treiben zu vergällen. "In zwei Drittel aller Fälle können wir bestehende Türen sinnvoll nachrüsten", erklärt Schrei--ner und Sicherheitsspezialist Willy Baer aus Ostermundigen BE. In der Regel werden so genannte Multilock-Schliess-sys-teme und Sicherungen gegen das Aushebeln bei den Angeln eingebaut. Das heisst: Mit einem Schlüsseldreh wird die