Schimmlige Nüsse zu knacken
Der K-Tipp hat Baumnüsse im Labor geknackt: Bei einer Probe war jeder dritte Kern verschimmelt. Die günstigsten Nüsse von Aldi schnitten am besten ab.
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K-Tipp 20/2005
30.11.2005
Vera Sohmer - vera.sohmer@ktipp.ch
Beim Nüsseknacken schwindet oft der Appetit. Viele Baumnusskerne sind verschimmelt, verwurmt oder ausgetrocknet. Für die Lebensmittelkontrolle gelten Baumnüsse als problematisches Produkt, denn an der Schale ist nicht zu erkennen, ob der Kern gut oder schlecht ist. Der Konsument nimmt also gezwungenermassen schlechte Nüsse in Kauf. Strenge Kontrollen von Lieferanten und Anbietern sind deshalb umso wichtiger.
Dass die Baumnuss-Güte höchst unterschiedlich ist, zeigt die K-Tipp...
Beim Nüsseknacken schwindet oft der Appetit. Viele Baumnusskerne sind verschimmelt, verwurmt oder ausgetrocknet. Für die Lebensmittelkontrolle gelten Baumnüsse als problematisches Produkt, denn an der Schale ist nicht zu erkennen, ob der Kern gut oder schlecht ist. Der Konsument nimmt also gezwungenermassen schlechte Nüsse in Kauf. Strenge Kontrollen von Lieferanten und Anbietern sind deshalb umso wichtiger.
Dass die Baumnuss-Güte höchst unterschiedlich ist, zeigt die K-Tipp-Stichprobe. Dafür hat die Solothurner Lebensmittelkontrolle zehn Proben à 2,5 Kilogramm untersucht. Von jeder Probe wurden 100 Nüsse aufgeklopft, um die Kerne zu inspizieren. Gemäss Kontrolleuren sind 15 fehlerhafte Nüsse erlaubt. Was darüber liegt, wird von den Behörden beanstandet.
Eine Probe überschritt diese Höchstmenge, und zwar deutlich. Von den Nüssen aus dem Stop-&-Shop-Frischmarkt im Luzerner Bahnhof war jede dritte schlecht. Die meisten Kerne waren verschimmelt. «Die Nüsse sind entweder unsachgemäss getrocknet oder nicht richtig gelagert worden», folgert Laborleiter Walter Bussmann aus Solothurn. Sein Fazit: «Solche Ware darf nicht mehr verkauft werden», fordert er. Hier werde der Kunde getäuscht.
«Wir haben die Ware umgehend aus dem Verkauf genommen», sagt Gordon Wielandt von der Betreiberfirma der Stop-&-Shop-Läden. Wie die verschimmelten Nüsse in den Laden kommen konnten? Wielandt bezeichnet den Lieferanten als Verantwortlichen. Als Konsequenz werde der Lieferant jetzt kontrolliert.
Die anderen neun Stichproben waren im grünen Bereich, allerdings mit einer grossen Spannbreite: Während bei den Baumnüssen von Aldi nur 2,5 schlecht waren, wies die Probe von Manor 12 mangelhafte Nüsse auf.
Manor will strenger kontrollieren
Davon zeigt sich Manor überrascht: «Unsere Eingangskontrolle nimmt regelmässig 100 Baumnüsse als Stichprobe», beteuert Bruno Huguenin, verantwortlicher Einkäufer für Früchte und Gemüse. Der Anteil fehlerhafter Nüsse habe bislang bei 7 bis 8 Prozent gelegen. Manor nimmt nach eigenen Angaben die restliche Ware umgehend aus dem Verkauf und retourniert sie an den Lieferanten. Zudem werde künftig noch strenger kontrolliert.
