Bei der Garage Otto Rupf in Dübendorf ZH zum Beispiel werden für den Wintercheck elektrische Anlagen, Reifen, Karosserie und Motorraum geprüft, und zwar nach 25 Kriterien. Hinzu kommt eine kleine Testfahrt, bei der auf Anfahrverhalten, Spurtreue, Lenkung, Kupplung, Brems- verhalten und Belüftung geachtet wird. Dieser Wintercheck kostet 55 Franken, exklusiv Reifenwechsel. Dafür sind mitsamt dem Auswuchten 76 Franken zusätzlich zu zahlen.
Beim Amag VW-Center an der Badenerstrasse in Zürich beschränkt sich der Wintercheck zwar auf 10 Punkte, wobei auch Dinge wie die Passgenauigkeit der Schneeketten überprüft werden. Immerhin sind im Preis von 79 Franken kleinere Arbeiten wie die Behandlung von Türschlössern gegen Vereisung und das Nachfüllen von Reinigungsflüssigkeit inbegriffen. Der Reifenwechsel mit Auswuchten kostet zusätzlich 115 Franken.
TCS kontrolliert nur«das Minimum»
Anders als diese zwei Garagen konzentriert sich Auto Birrer in Sursee LU beim Wintercheck auf die eigentlichen Schwachstellen, wie Batterie, Beleuchtung, Kühlwasser- und Scheibenreinigerflüssigkeit. Die Kontrolle kostet 49 Franken, mit dem Reifenwechsel zusammen 95 Franken. Für weitere 30 Franken kann man die Winterreifen einlagern.
Einen umfangreichen Wintertest zum Preis von 40 Franken bietet auch der TCS in seinen Prüfzentren an. Unter anderem checkt man dort Schwingungsdämpfer, Bremsen, Radstellung und Lenkung. «Wir kontrollieren das Minimum, damit das Fahrzeug ohne Probleme durch den Winter kommt», sagt TCS-Experte Jean-Marc Geiser vom Technischen Zentrum Emmen LU.
Er räumt allerdings ein, dass Lenkung und Stossdämpfer nur getestet werden, weil das Auto sowieso schon auf dem Prüfstand steht. Wirklichen Aufschluss, was beim Wintercheck unbedingt notwendig wäre, gibt also auch das TCS-Prüfverfahren nicht.
Geiser gibt denn auch zu, dass selbst der TCS-Wintercheck ein wenig übers Ziel hinausschiesst. «Das meiste, was geprüft wird, ob Ölstand oder Klimaanlage, gehört zur normalen Wartung eines Autos und muss sowieso übers ganze Jahr in Ordnung sein», sagt er. Bringen Autofahrer ihren Wagen regelmässig in den Service, können sie sich den Wintercheck sparen. Wegen der langen Wartungsintervalle von 20 000 km würden Autos heute in der Regel fürs ganze Jahr frostsicher gemacht. Das gilt z. B. fürs Kühlwasser. «Priorität beim Umrüsten des Autos für die kalte Jahreszeit hat nicht der Wintercheck, sondern der rechtzeitige Reifenwechsel», so der TCS-Experte.
Der Wintercheck zu Hause
«Das meiste, was zum Wintercheck gehört, kann der Autobesitzer selber erledigen», sagt TCS-Experte Jean-Marc Geiser.
Sind die Winterreifen montiert, ist Folgendes zu erledigen:
- Licht: Scheinwerfer, Stand- und Abblendlicht, Nebelleuchte, Blinker kontrollieren.
- Scheibenwaschanlage mit Frostschutzmittel füllen.
- Türschlösser und -gummis gegen Vereisung behandeln.
- Fahrzeug nach dem Waschen mit Wachs behandeln. Das schützt vor Salz und Nässe.
Wichtig ist zudem das richtige Zubehör im Auto:
- Eiskratzer
- Schneebesen
- Enteiserspray
- Handschuhe
- Allenfalls Schneeketten – und zwar für alle vier Räder
Buchtipp
Weitere Infos, u. a. zum Fahren im Winter, finden Sie im K-Tipp-Ratgeber «Das eigene Auto: So fahren Sie am günstigsten» (2. Auflage, 150 Seiten). Zu bestellen unter www.ktipp.ch/shop.