Die Reise von Chur nach Zürich endete für Margrit Aeberhard aus Brugg AG mit einem gehörigen Schrecken: Sie hatte ihre Tasche im Zug vergessen. Darin befanden sich unentbehrliche Dinge: Portemonnaie, Hausschlüssel, Handy und dringend benötigte Medikamente.

Verzweifelt wandte sich die Frau an den SBB-Schalter. Dort empfahl man ihr, eine Verlustmeldung via Internet oder Telefon aufzugeben. «Die SBB sahen keinen Anlass, wegen der Medikamente spontan zu helfen», ärgert sich Aeberhard. Auch am Telefon wimmelte man sie ab.

Dann hatte sie eine Idee: Sie rief auf ihr eigenes Handy an. Beim dritten Versuch meldete sich eine Stimme. «Dem Unbekannten, der im Zug von Basel nach Chur sass, schilderte ich mein Problem», sagt Aeberhard. Spontan änderte dieser seinen Reiseplan. Er machte in Zürich einen Zwischenstopp und gab die Tasche im Fundbüro ab. Diese nette Geste hätte Aeberhard gerne belohnt. Doch der Mann liess durchs Fundbüro ausrichten, er verzichte auf Finderlohn.