SKS fordert Deklaration und klare Information
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K-Tipp 3/2001
14.02.2001
Seit zwei Jahren sind Antibiotika in der Schweiz nur noch für kranke Tiere erlaubt.Trotzdem haben die Tiermäster gleich viel Antibiotika eingesetzt wie vorher. Die SKS fordert nun endlich eine bessere Kontrolle, Tierhaltung und Deklaration.
Für einmal war die Schweiz vorbildlich: Seit 1999 ist es den Tierzüchtern verboten, Antibiotika und Hormone ins Futter zu mischen. Wer Antibiotika im Krankheitsfall verwendet, muss dies in einem Behandlungsjournal eintragen.
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Seit zwei Jahren sind Antibiotika in der Schweiz nur noch für kranke Tiere erlaubt.Trotzdem haben die Tiermäster gleich viel Antibiotika eingesetzt wie vorher. Die SKS fordert nun endlich eine bessere Kontrolle, Tierhaltung und Deklaration.
Für einmal war die Schweiz vorbildlich: Seit 1999 ist es den Tierzüchtern verboten, Antibiotika und Hormone ins Futter zu mischen. Wer Antibiotika im Krankheitsfall verwendet, muss dies in einem Behandlungsjournal eintragen.
Alles in bester Ordnung? Weit gefehlt: Der Antibiotika-Verbrauch ist gleich hoch geblieben. Die Begründung: Die Tiere seien früher halt widerstandsfähiger gewesen, als sie ihre Portion Antibiotika gleich mit dem Futter zu fressen bekamen.
Das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) weiss offiziell nicht, wie sich der Verbrauch entwickelt. Kein Wunder: Eine unabhängige Kontrolle wurde erst Anfang Februar eingeführt, nachdem der österreichische Schweinefleischskandal aufflog - und nachdem man sich damit bereits zwei Jahre Zeit gelassen hatte. SKS-Präsidentin und SP-Nationalrätin Simonetta Sommaruga hatte bereits im letzten Frühjahr mit einer Interpellation beim Bundesrat auf die fehlende Kontrolle hingewiesen.
Grundsätzlich muss sich in der Tierhaltung endlich etwas ändern. Denn artgerecht gehaltene Tiere sind weniger Stress ausgesetzt und nachweislich gesünder. Das ist der einzige Weg, um den Antibiotika-Verbrauch endlich nachhaltig zu senken.
Kurzfristig muss aber etwas geschehen, bevor der nächste Fleischskandal über das Land schwappt. Stichproben, wie sie nun eingeführt wurden, genügen der SKS nicht: Die SKS hat die Antibiotika-Importeure aufgefordert, ihre Zahlen offen zu legen - bis anhin weigerte sich die Treuhandstelle der Importeure. Warum darf niemand wissen, wie viel Antibiotika die Tiere in der Schweiz verabreicht bekommen?
Die allzu largen Deklarationsvorschriften für importiertes und mit Antibiotika produziertes Fleisch müssen verschärft werden - denn vage «Kann-Formulierungen» und fehlende Herkunftsangaben auf den Packungen helfen verunsicherten KonsumentInnen nicht weiter. Auch hier hat die SKS den Hebel angesetzt.
Josianne Walpen