SKS will endlich verbindliche Massnahmen - Energischer Strom sparen!
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K-Tipp 5/2001
14.03.2001
Elektrogeräte fressen viel Strom. Viel zu viel. Statt endlich maximale Verbrauchswerte vorzuschreiben, setzt das Bundesamt für Energie weiterhin auf freiwillige Massnahmen der Hersteller und Händler. Die SKS fordert: Verbindliche Vorgaben müssen her!
Energiesparende Geräte nützen nicht nur der Umwelt, sondern entlasten auch das Portemonnaie der Konsumentinnen und Konsumenten: Wer beispielsweise eine energieeffiziente Gefriertruhe kauft, spart innert zehn Jahren über 500 Fra...
Elektrogeräte fressen viel Strom. Viel zu viel. Statt endlich maximale Verbrauchswerte vorzuschreiben, setzt das Bundesamt für Energie weiterhin auf freiwillige Massnahmen der Hersteller und Händler. Die SKS fordert: Verbindliche Vorgaben müssen her!
Energiesparende Geräte nützen nicht nur der Umwelt, sondern entlasten auch das Portemonnaie der Konsumentinnen und Konsumenten: Wer beispielsweise eine energieeffiziente Gefriertruhe kauft, spart innert zehn Jahren über 500 Franken an Stromkosten! Das grosse Sparpotenzial der Elektrogeräte wollte der Bund besser ausschöpfen und vereinbarte ab 1993 mit den Herstellern und Importeuren Verbrauchszielwerte - auf freiwilliger Basis. Das Resultat ist jedoch mehr als ernüchternd: Die gesteckten Ziele für stromsparende Elektrogeräte wurden in keiner Kategorie erreicht. Bei den Bildschirmen betrug die Erfolgsquote nur gerade 5 statt der angestrebten 95 Prozent.
Was beim Sparprogramm Energie 2000 nicht funktionierte, soll nun im Nachfolgeprogramm «Energie Schweiz» Erfolge erzielen: Man setzt auf Freiwilligkeit. Allerdings müsse die Wirtschaft nun den Tatbeweis erbringen, dass freiwillige Massnahmen greifen, betont das Bundesamt für Energie (BfE).
Dazu hatte die Wirtschaft bereits Gelegenheit und diese verpasste sie. Dabei wäre für einmal sogar die gesetzliche Grundlage vorhanden: Gemäss Energiegesetz kann der Bundesrat eingreifen, wenn Vereinbarungen über Verbrauchszielwerte nicht oder ungenügend wirksam sind.
SKS-Präsidentin und SP-Nationalrätin Simonetta Sommaruga hatte bereits letztes Jahr eine entsprechende Motion im Parlament eingereicht. Diese wurde aber in ein unverbindliches Postulat umgewandelt.
Immerhin soll bis Ende Jahr die EU-Deklaration für Grossgeräte im Haushalt eingeführt werden. Das reicht aber nicht. Die Stiftung für Konsumentenschutz fordert deshalb den neuen BfE-Direktor, Walter Steinmann, auf, endlich die Konsequenz zu ziehen und mutigere Schritte einzuleiten: Maximale Stromverbrauchswerte der einzelnen Elektrogerätekategorien müssen verbindlich werden, meint man es mit dem Stromsparen ernst!
Josianne Walpen