So kontrollieren Sie Schlag auf Schlag
Viele Freizeitsportler trainieren zu intensiv. Pulsmessgeräte können Abhilfe schaffen. Geeignete Geräte gibts schon für 100 Franken.
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K-Tipp 7/2003
09.04.2003
Marco Diener - mdiener@ktipp.ch
Eine alte Regel besagt: Wer beim Laufen normal sprechen kann, ohne nach Luft zu schnappen, trainiert richtig. Eine andere lautet: 180 Pulsschläge pro Minute minus Alter. Eine weitere 170 Pulsschläge minus das halbe Alter.
Doch diese Faustregeln lassen ausser Acht, dass manche Menschen von Natur aus einen niedrigen Puls haben, andere einen hohen. Und es wird auch nicht berücksichtigt, dass ein trainiertes Herz langsamer schlägt als ein untrainiertes.
Deshalb drä...
Eine alte Regel besagt: Wer beim Laufen normal sprechen kann, ohne nach Luft zu schnappen, trainiert richtig. Eine andere lautet: 180 Pulsschläge pro Minute minus Alter. Eine weitere 170 Pulsschläge minus das halbe Alter.
Doch diese Faustregeln lassen ausser Acht, dass manche Menschen von Natur aus einen niedrigen Puls haben, andere einen hohen. Und es wird auch nicht berücksichtigt, dass ein trainiertes Herz langsamer schlägt als ein untrainiertes.
Deshalb drängt sich für jene, die genau wissen möchten, wie intensiv sie trainieren sollten, ein Maximalpuls-Test oder der Conconi-Test auf. Beim Conconi-Test wird die so genannte aerob-anaerobe Schwelle ermittelt. Diese sagt, bei welcher Pulsfrequenz Sauerstoffaufnahme und -verbrauch gerade noch im Gleichgewicht sind. Aus dem Maximal- oder dem Schwellenpuls lässt sich dann der ideale Trainingspuls errechnen.
Wer beim Trainieren seinen Puls kontrollieren will, hat allerdings ein Problem. Während des Trainings lässt er sich unmöglich messen, danach ist er am Handgelenk so gut wie unauffindbar. Am Hals ist er auch nicht viel leichter zu ertasten.
Die Lösung kann deshalb ein Pulsmessgerät sein. Dieses besteht aus einem Sender, den man an einem Gurt um die Brust trägt, und einem Empfänger am Handgelenk.
Die Pulsmesser verfügen über eine Reihe verschiedener Funktionen. Die wichtigsten: Uhr, Stoppuhr und Pulsanzeige. Weitere sind zum Teil sehr nützlich, zum Teil aber reine Spielerei. Und vor allem: je mehr Möglichkeiten, desto komplizierter die Bedienung.
Achten Sie deshalb vor dem Kauf auf folgende Punkte:
- Überlegen Sie, welche Funktionen Sie brauchen.
- Lassen Sie sich die Funktionen kurz erklären. Das Gerät muss einfach und logisch zu bedienen sein. Sonst müssen Sie immer wieder in der Bedienungsanleitung nachsehen.
- Fragen Sie den Verkäufer nach den Folgekosten. Bei gewissen Fabrikaten ist die Batterie in den Sender eingeschweisst. Folge: Nur der Hersteller kann sie ersetzen.
- Kaufen Sie, wenn Sie häufig in Gruppen trainieren, ein codiertes Gerät. Sonst stören sich die Pulsmesser gegenseitig.
- Einfache Geräte kosten um die 100, aufwändige weit über 500 Franken.
Die wichtigsten Begriffe
Puls ist nicht gleich Puls. Er hängt vom Training und vom Alter ab.
- Ruhepuls: Wer am Morgen aufwacht und im Bett liegen bleibt, dürfte einen Puls von gegen 70 Schlägen haben. Trainierte haben einen deutlich tieferen Puls: häufig unter 50, manche gar unter 40 Schlägen.
- Maximalpuls: Dies ist die höchste Frequenz, mit der ein Herz schlagen kann. Bei jungen Menschen kann der Maximalpuls durchaus über 200 Schlägen liegen.
- Trainingspuls: Für eine effiziente Fettverbrennung liegt er tiefer als für das Verbessern der Ausdauer. Errechnen lässt er sich aufgrund des Maximalpulses oder der aerob-anaeroben Schwelle (siehe Text oben). Beim Schwimmen oder Velofahren liegt der Puls bei gleicher Leistung rund zehn Schläge tiefer als beim Laufen.
- Erholungspuls: Messen Sie Ihren Puls zwei Minuten nach dem Training. Je stärker er in dieser Zeit sinkt, desto besser.