Spar-Idee hat noch nicht gezündet
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K-Tipp 8/2000
19.04.2000
Energiesparlampen: Die effiziente Lichtquelle leuchtet erst in wenigen Wohnungen.
Halogen-Leuchten und Spots stehen den Energiesparlampen vor dem Licht. Die Konsumenten lassen die klobigen Röhren links liegen. Trendigere Formen sollen das jetzt ändern.
Wer ein Lampengeschäft betritt, gerät auf heisses Territorium: Die Glühbirnen heizen um die Wette. Nur gerade fünf Prozent der Elektrizität setzen sie in Licht um, der Rest ist Abwärme. Ähnlich verschwenderis...
Energiesparlampen: Die effiziente Lichtquelle leuchtet erst in wenigen Wohnungen.
Halogen-Leuchten und Spots stehen den Energiesparlampen vor dem Licht. Die Konsumenten lassen die klobigen Röhren links liegen. Trendigere Formen sollen das jetzt ändern.
Wer ein Lampengeschäft betritt, gerät auf heisses Territorium: Die Glühbirnen heizen um die Wette. Nur gerade fünf Prozent der Elektrizität setzen sie in Licht um, der Rest ist Abwärme. Ähnlich verschwenderisch sind Halogen-Glühbirnen. Nur Energiesparlampen liefern mehr Licht als Wärme.
Energiesparende Leuchtmittel fristen jedoch in den Präsentierräumen ein Schattendasein. "Energiesparlampen sind vergleichsweise teuer und sehen noch nicht besonders schön aus", begründet Möbel Pfister. Migros nennt "designtechnische Gründe" für das Mauerblümchendasein der Sparlampen. Nur Ikea teilt mit, man sei voll dabei, auf energiesparende Leuchtsysteme umzustellen.
Auf Sparkurs lässt sich aber nur dort umsteigen, wo die Technik und das Design der Leuchten dies zulassen. Die Verkaufsauslagen hängen indes voller Beleuchtungskörper, die mit kleinen Halogenlampen oder Spots bestückt sind. Auch aus Steh- und Pendelleuchten strahlt immer öfter.
Der Trend zu Halogen und Spots ist ungebrochen
Bei vielen Modellen verhindert das Design den Einsatz von Energiesparlampen. Doch je mehr Spots und Halogen-Leuchten die Wohnräume erhellen, desto düsterer ist die Zukunft der Energiesparlampen.
Wie stark Halogen-Licht dominiert, zeigt eine Umfrage: Möbel Pfister verkauft "einen grossen Anteil an Halogen-Leuchten", will aber keine Zahlen nennen. Auch Interio gibt sich bedeckt. Ein Augenschein in einem grossen Interio-Center zeigt aber: Halogen-Leuchten machen fast zwei Drittel des Angebots aus. Bei Micasa (Migros) waren im vergangenen Jahr laut Pressedienst 40 Prozent der verkauften Leuchten mit Halogen ausgerüstet.
Weniger stark ist der Trend beim Coop-Möbelhaus Top Tip, das einen Verkaufsanteil unter 20 Prozent nennt, und bei Ikea mit 26 Prozent. Ikea glänzt mit grossen Lampenschirmen, in die Energiesparlampen problemlos hineinpassen. Bei der Migros hingegen sind nur 20 Prozent der Leuchten auch für Energiesparlampen geeignet, bei Interio zeigt sich dasselbe Bild.
Modetrend und Technik stehen der Energiesparlampe vor dem Licht. Aber auch die zum Teil hohen Preise wirken abschreckend. Nur gerade drei Prozent des Lampenmarkts für den Privatbereich hat die effiziente Lichtquelle bisher erobern können.
Erfolgsrezept: Tiefere Preise, neue Formen
Das könnte sich jedoch bald ändern: 1999 liessen sich im Vergleich zum Vorjahr in der Schweiz sechs Prozent mehr Energiesparlampen verkaufen. Das könnte daran liegen, dass die Preise gesunken sind. Die Migros jedenfalls setzte 1998 nach der Einführung von "Low-Cost"-Sparlampen gleich 21 Prozent mehr ab. Zudem überzeugt vielleicht die Neue in Birnenform mehr Leute (siehe Kasten).
Damit sich die effiziente Lampe wirklich durchsetzt, sollten für sie aber trendigere Formen geschaffen werden. Einige neue Modelle sind Ende letzten Jahres dank eines Design-Wettbewerbs der Schweizerischen Agentur für Energieeffizienz (S.A.F. E.) in den Verkauf gelangt.
"Ziel des Wettbewerbs war, bei Anbietern und Konsumenten Vorurteile abzubauen", sagt Stefan Gasser von der S.A.F.E. "Wir wollten zeigen, dass Leuchten für Energiesparlampen keine hässlichen Entlein sein müssen."
Kasten: Energiesparlampen
Weniger Stromverbrauch und längere Lebensdauer
Energiesparlampen brauchen vier- bis fünfmal weniger Strom und leben - je nach Typ - fünf- bis zwölfmal länger als normale Glühlampen. Der Umstieg zahlt sich aus: Wer zehn 60-Watt-Glühbirnen durch Sparlampen ersetzt, spart dank niedrigerem Stromverbrauch innert fünf Jahren etwa 500 Franken.
Die mit "Longlife", "Professional" oder "Elite" bezeichneten Lampen sind am langlebigsten, aber auch am teuersten. Die Typen, die "nur" fünf Jahre leben, kosten etwa die Hälfte. Birnenförmige Sparlampen sind etwas weniger lichtstark als kompakte Sparlampen mit den Röhren und halten rund sechs Jahre. Alle m