Steppenwiesen ade
Im Rekordsommer haben viele Gartenpflanzen und Rasenflächen gelitten. Sollen sie wieder grünen, ist jetzt Arbeit angesagt.
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K-Tipp 14/2003
03.09.2003
Markus Kellenberger - mkellenberger@ktipp.ch
Viele Rasenflächen sind braungebrannt. Regenfälle bringen zwar neue Halme zum Spriessen. Aber: Das meiste, das aus eigener Kraft wieder keimt, wird die Rasenbesitzer nicht freuen. Hans Grob, Gartenberater der Zeitschrift Bioterra: «Dürreperioden überlebt meist nur das, was man nicht so gerne hat.» Zu diesen Überlebenskünstlern gehören Hühnerhirse, Klee, Knaulgras, Rohrschwingel, Rispe, Schnür- und Straussgras - also Unkraut. Das Problem: Es verhindert, dass Zierrasen wächst.
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Viele Rasenflächen sind braungebrannt. Regenfälle bringen zwar neue Halme zum Spriessen. Aber: Das meiste, das aus eigener Kraft wieder keimt, wird die Rasenbesitzer nicht freuen. Hans Grob, Gartenberater der Zeitschrift Bioterra: «Dürreperioden überlebt meist nur das, was man nicht so gerne hat.» Zu diesen Überlebenskünstlern gehören Hühnerhirse, Klee, Knaulgras, Rohrschwingel, Rispe, Schnür- und Straussgras - also Unkraut. Das Problem: Es verhindert, dass Zierrasen wächst.
Kleinere Flächen selber frisch einsäen
Dagegen hilft nur wegschauen und wachsen lassen - oder den Rasen sanieren. Der September ist dafür der richtige Zeitpunkt. Er ist nicht zu heiss und in der Regel feucht genug. Zudem haben frisch eingesäte Rasensamen Zeit, bis im Frühling prächtig zu wachsen.
Bei vereinzelten braunen Flecken ist das eine Sache, die Gartenbesitzer selber in Angriff nehmen können. «Verdorrtes Material entfernen, die betreffenden Stellen jäten und mit einer Grabgabel oder einem Kräuel auflockern», rät Grob, «danach Samen aussetzen, feucht halten und nach gut drei Monaten ist der Rasen geflickt.» Die nötigen Samen kosten zwischen 10 und 50 Franken, je nach Rasensorte und Grösse der braunen Stellen.
Teurer wird es, wenn der Rasen grossflächig gelitten hat. Wer nächsten Sommer wieder sattgrünen Rasen will, kommt kaum um Fachleute herum.
«Üblich sind zwei Methoden», sagt Otto Rütter vom Schweizer Gärtnermeisterverband, «die Rasenregeneration und die -renovation.» Bei der Regeneration wird der Rasen bis auf die Wurzeln zurückgeschnitten, Unkraut maschinell entfernt, der Boden gelockert, gedüngt und dann nachgesät.
Ist der Rasen nach rund zwei Monaten wieder in Form, übernimmt der Gärtner den ersten Schnitt. Der Preis: alles inbegriffen um 4 Franken pro Quadratmeter. Bei der Renovation wird zusätzlich der Boden gelüftet, mit Sand aufgelockert und geebnet. Kosten: pro Quadratmeter um 8 Franken.
Im Trend für Privatgärten liegt übrigens Rollrasen, der wie ein Teppich verlegt wird. Vorteil: Weil er von Anfang an dicht wächst, hat Unkraut mehrere Jahre lang wenig Chancen. Allerdings: Rollrasen kostet je nach Qualität um 30 Franken pro Quadratmeter - und das ohne den Gärtnerlohn.
Ist der Rasen saniert, bleibt noch die Sorge um all die frühzeitig ihre Blätter losgewordenen Sträucher und Bäume: «Abwarten und Tee trinken», rät Andres Altwegg vom Schweizer Baumschulverband. «Im Frühling zeigt sich, ob sie noch zu retten sind.» Bis dahin gelte es, die Gehölze in Ruhe zu lassen und keinesfalls zu düngen. «Das wäre für die Pflanzen wie eine Überdosis Medikamente», warnt Altwegg.
Pflege bei Trockenheit
Sparsames Giessen macht Pflanzen stark
Die meisten Pflanzen brauchen selbst bei grosser Trockenheit nicht täglich gegossen zu werden.
- Rasen, Büsche, Bäume höchstens einmal pro Woche wässern. So bilden die Pflanzen tiefe Wurzeln und überstehen auch eine zweiwöchige Durststrecke.
- Wässern Sie erst, wenn Rasen und Gehölz durch schlappe Blätter anzeigen, dass sie Durst haben.
- Für eine Wochen-Wässerung von Rasen und Gehölz braucht es rund 20 Liter pro m2 Garten. Ideal: Sprinkler, die Wasser langsam dem Boden zuführen.
Checklisten zum Thema Rasen: Verband Schweizer Gärtnermeister, Postfach 432, 8029 Zürich (frankiertes Antwortcouvert beilegen).
Buchtipp: «Die Rasenfibel», Fr. 9.50, erhältlich bei Otto Hauenstein Samen, 8197 Rafz.