Swiss langt bei Sportlern zu
Für den Velo-Transport zahlt ein Swiss-Passagier bis 270 Franken. Dass es auch gratis geht, zeigt British Airways.
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K-Tipp 08/2008
20.04.2008
Christian Birmele
Böse Überraschung für das Ehepaar Landolt am Swiss-Check-in: Sie sollten für den Transport ihrer zwei Velos von Zürich-Kloten über London nach Neuseeland 540 Franken zahlen. Nur zwei Tage zuvor hatte der Kundendienst versichert, der Transport sei gratis. Grund für die Kehrtwende sei ein neues Reglement, hiess es am Check-in. Swiss entschuldigte sich später für die Falschinformation, wies jedoch darauf hin, dass das neue Reglement bereits seit En...
Böse Überraschung für das Ehepaar Landolt am Swiss-Check-in: Sie sollten für den Transport ihrer zwei Velos von Zürich-Kloten über London nach Neuseeland 540 Franken zahlen. Nur zwei Tage zuvor hatte der Kundendienst versichert, der Transport sei gratis. Grund für die Kehrtwende sei ein neues Reglement, hiess es am Check-in. Swiss entschuldigte sich später für die Falschinformation, wies jedoch darauf hin, dass das neue Reglement bereits seit Ende Oktober 2007 in Kraft sei.
Ein schwacher Trost für Landolts. Sie haben ihre Velos deshalb wieder nach Hause gebracht.
Velos: Tarifdschungel
Tatsächlich verlangt die Swiss im Vergleich zu anderen Airlines sehr viel für den Velotransport. Bei British Airways zum Beispiel ist er in jedem Fall gratis. EasyJet, Air Berlin, Helvetic, Tuifly und Ryanair verrechnen für einen Retourflug innerhalb Europas zwischen 70 und 100 Franken pro Velo (siehe Tabelle im pdf-Artikel). Bei Easy-Jet darf das gesamte Gepäck jedoch nicht schwerer als 32 Kilogramm sein, sonst werden zusätzliche Gebühren erhoben.
Die Swiss schwingt obenaus: Sie verlangt 140 Franken für einen Europa- und 270 für einen interkontinentalen Flug. Die Begründung für diese hohen Preise klingt nicht sehr originell: zusätzlichen Kosten für Abfertigung und Verladen. Die Lufthansa ist kaum günstiger: Der Velotransport kostet innerhalb Europas rund 126, nach Übersee gut 250 Franken.
Ausnahmen sind KLM und Air France: Sie berechnen den Preis nach Zonen. Pro Velo zahlt man zwischen 60 und 240 Franken.
Surfbrett-Transport
Noch komplizierter wirds mit sperrigen Sportgeräten. So befördert British Airways keine Surfbretter und Kanus in ihren Laderäumen. Und American Airways keine Kanus.
Sportgerät rechtzeitig bei Airline anmelden
Wer sein überlanges Sportgerät mitnehmen will, bucht Air Berlin, EasyJet, Ryanair oder Tuifly: Kanu oder Surfbrett kosten zwischen 80 und 90 Franken. Swiss verlangt im günstigsten Fall mehr als das Dreifache (270 Franken).
Auch American Airlines ist mit rund 180 Franken eher teuer. Sie unterscheidet jedoch nicht zwischen Surfbrett und Velo. Bei Flügen nach Nordamerika wird oft nach Gepäckstücken abgerechnet.
Immer anmelden
Wer mit Sportgepäck reist, muss die Airline rechtzeitig informieren. So ist etwa bei Helvetic die Anzahl der Velos pro Flugzeug limitiert. Je nach Flugzeugtyp ist auch der Platz für langes Gepäck begrenzt. Eine Anfrage bei der jeweiligen Fluglinie lohnt sich also. Auch auf deren Homepage finden sich die nötigen Infos.
Velos: Gut polstern und stabil verpacken
Einige Airlines stellen für Velos Transportbehälter zur Verfügung. Zum Beispiel steht Swiss-Passagieren gratis ein Spezialkarton zur Verfügung. Bei den meisten Fluglinien muss der Passagier jedoch selbst für die Verpackung sorgen.
Grundsätzlich gilt: Je stabiler die Verpackung, desto besser. Hartschalenkoffer bieten den besten Schutz, sind aber sehr teuer (rund 450 Franken). Das Velo sollte zudem mit Polstermaterial geschützt werden.
Lenkstangen müssen nach innen gedreht und die Pedale entfernt werden. Es empfiehlt sich zudem, etwas Luft aus den Pneus zu lassen. Den hinteren Wechsel sollte man abmontieren, weil er sonst schnell verbogen wird.