Es tönt fast nach Verlegenheitslösung: Künftig soll Switch die Möglichkeit haben, ihren Einnahmenüberschuss ganz oder teilweise «für Aufgaben oder Projekte im öffentlichen Interesse im Zusammenhang mit der Informationsgesellschaft zu verwenden». So will es das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) – die Vernehmlassung dauert noch bis 5. Juni.

Grund für die Neuerung: Switch hat mit der Registrierung von «.ch»- und «.li»-Domain-Namen inzwischen einen Einnahmenüberschuss von knapp 15 Millionen Franken angehäuft. Der rechtlich unbestrittene «angemessene Gewinn», den Switch erzielen darf, ist von dieser Summe bereits abgezogen. Dass zu sehr zur Kasse gebeten wird, wer in der Schweiz eine Hompage registrieren will, ist seit Jahren ein Ärgernis. Auf Druck von Bakom, Preisüberwacher und Medien musste Switch denn auch schon diverse Male die Preise senken – letztmals per 1. Februar 2008.

Seither beträgt die Jahresgebühr für Standard-Domain-Namen 17 Franken. Doch warum hat Switch angesichts der «Geldschwemme» diese Gebühr in den letzten 15 Monaten nicht weiter reduziert? Und warum wurde die Jahresgebühr für den Domainnamen-Typ «Guard», der zusätzliche Sicherheitsfunktionen aufweist, gar auf 34 Franken erhöht? Switch will dazu nichts sagen, solange die Vernehmlassung läuft.