Teens gehören nicht auf die Sonnenbank
Solarien sind eine Gefahr für die Jugend: Die UV-Bestrahlung in jungen Jahren erhöht das Krebsrisiko besonders stark. Die WHO fordert ein Solarium-Verbot für Minderjährige.
Inhalt
K-Tipp 9/2005
04.05.2005
Bennie Koprio - bkoprio@ktipp.ch
Mehr als doppelt so viele Menschen als vor 20 Jahren erkranken heute in der Schweiz an Hautkrebs. Jedes Jahr gibt es rund 1600 Fälle von schwarzem Hautkrebs, der tödlich verlaufen kann. Nach Norwegen weist die Schweiz die zweithöchste Erkrankungsrate in Europa auf.
Auch weltweit hat die Zahl der Menschen, die unter den verschiedenen Formen von Hauttumoren leiden, drastisch zugenommen.
Die Weltgesundheitsorganisation...
Bennie Koprio - bkoprio@ktipp.ch
Mehr als doppelt so viele Menschen als vor 20 Jahren erkranken heute in der Schweiz an Hautkrebs. Jedes Jahr gibt es rund 1600 Fälle von schwarzem Hautkrebs, der tödlich verlaufen kann. Nach Norwegen weist die Schweiz die zweithöchste Erkrankungsrate in Europa auf.
Auch weltweit hat die Zahl der Menschen, die unter den verschiedenen Formen von Hauttumoren leiden, drastisch zugenommen.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO schlägt nun Alarm und nimmt vor allem die boomende Solarien-Branche ins Visier. Denn die künstliche Bestrahlung mit UV-Licht führt laut WHO zu einem erhöhten Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.
Besonders beunruhigend: Unter Minderjährigen in den Industrienationen gilt ein brauner Teint als trendig. Deshalb neigen laut WHO insbesondere junge Frauen dazu, Solarien «exzessiv zu nutzen».
Das gilt auch für die Schweiz, wie Studien der Uni Basel zeigen: Auch hier legen sich vorwiegend junge Frauen auf die Sonnenbänke, und zwar zu oft, zu lange und bevorzugt in den günstigen Selbstbedienungsstudios, wo Beratung und Aufsicht fehlen.
Eine gefährliche Sache, denn unbestritten ist: «Haut und Augen von Kindern und Jugendlichen sind noch sehr empfindlich gegenüber der UV-Strahlung», so Beat Gerber vom Bundesamt für Gesundheit (BAG). «Deshalb ist jede starke und unnötige UV-Belastung zu vermeiden.» Sonnenbrände in jungen Jahren gehören zu den grössten Risikofaktoren für Hautkrebs.
Jugendliche sollten darum laut BAG Solarien meiden. «Ob dies mit einem Verbot oder durch Infos erzielt werden soll - zum Beispiel mit Pflichtplakaten in Solarien -, ist noch zu prüfen», sagt Beat Gerber.
Der Solarien-Verband ist gegen Verbote
Auf jeden Fall ist Gerber dafür, dass die Schweiz mit gesetzlichen Massnahmen, die bislang gänzlich fehlen, für eine höhere Sicherheit in Solarien sorgt. Von einem Verbot will hingegen der Solarien-Verband Photomed nichts wissen: «Appellieren wir besser an den gesunden Menschenverstand», sagt Photomed-Präsident Christian Senn. «Jugendliche sind mündig genug.» Verbiete man den Jungen den Besuch im Bräunungsstudio, müsste man ihnen konsequenterweise auch das Sonnenbaden im Freien untersagen.
In der Tat: Auch wer sich von der Sonne braun brennen lässt, schadet der Haut. Die Krebsliga Schweiz organisiert auch dieses Jahr eine nationale Präventionskampagne. Tipps zum Umgang mit der Sonne sowie zur Früherkennung von Hautkrebs gibt es auf der Internetsite der Krebsliga www.swisscancer.ch. Fachleute der Liga geben zudem unter der Gratis-Telefonnummer 0800 55 88 38 persönliche Ratschläge.