Temperaturen sind Glückssache
17 Fritteusen schickte die Stiftung Warentest ins Labor - und nur eine überzeugte.
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K-Tipp 4/2003
26.02.2003
Zu dunkel gebratene, aber auch frittierte Kartoffeln enthalten krebsverdächtiges Acrylamid. Seit Fachleute zu dieser Erkenntnis gekommen sind, empfehlen sie, Rösti, Bratkartoffeln und Pommes frites nur noch leicht zu bräunen.
Mit welchen Fritteusen man dieses Ziel am besten erreicht und welche Geräte einfach zu bedienen sind, wollte die Stiftung Warentest (Stiwa) wissen. Diese Kriterien wurden geprüft:
- Kann man die Öltemperatur exakt einstellen? Wie stark sc...
Zu dunkel gebratene, aber auch frittierte Kartoffeln enthalten krebsverdächtiges Acrylamid. Seit Fachleute zu dieser Erkenntnis gekommen sind, empfehlen sie, Rösti, Bratkartoffeln und Pommes frites nur noch leicht zu bräunen.
Mit welchen Fritteusen man dieses Ziel am besten erreicht und welche Geräte einfach zu bedienen sind, wollte die Stiftung Warentest (Stiwa) wissen. Diese Kriterien wurden geprüft:
- Kann man die Öltemperatur exakt einstellen? Wie stark schwankt sie? Misst der Thermostat die Temperatur korrekt? Wie gross sind Zeit- und Energiebedarf? (Gewichtung 35 %)
- Wie dunkel ist die Bräunung, wie fettig sind die Pommes frites nach der Zubereitung beim Frittieren unterschiedlicher Mengen? Wie hoch ist das Risiko, dass Acrylamid entsteht? (30 %)
- Lässt sich der Deckel leicht öffnen und schliessen? Lassen sich die Pommes frites leicht einfüllen und herausnehmen? Ist die Fritteuse einfach zu reinigen? (25 %)
- Wird die Verschalung nicht zu heiss? (5 %)
- Werden die Benützer auf die mögliche Bildung von Acrylamid aufmerksam gemacht? Werden tiefe Temperaturen empfohlen? (5 %)
Hinweise auf Acrylamid fehlten bei allen Geräten. Die meisten Hersteller empfehlen in ihren Bedienungsanleitungen nach wie vor, bei 190 Grad zu frittieren. Doch steigt bei Temperaturen von über 175 Grad der Acrylamidgehalt sprunghaft an. Deshalb empfiehlt die Stiwa, beim Frittieren 170 Grad nicht zu überschreiten. Bei vielen Geräten kann man die Temperatur allerdings gar nicht präzise einstellen. Bei einem von drei getesteten Siemens-Geräten kann man nur zwischen vier Temperaturstufen wählen. Wie stark das Öl auf den einzelnen Stufen erhitzt wird, weiss man nicht. Andere Geräte ermöglichen zwar eine genaue Einstellung, doch erhitzen sie das Öl stärker als eingestellt.
Keine Probleme mit Temperatureinstellung und -konstanz gab es bei der Testsiegerin - Gesamturteil «gut»:
- Siemens TG 32001 (Fr. 199.-)
Einzig bei der Zubereitungsempfehlung fiel dieses Gerät durch, wie alle Konkurrenten auch. Folgende in der Schweiz erhältlichen Fritteusen schnitten mit der Bewertung «genügend» ab:
- Philips Cucina HD 6140 (Fr. 169.-)
- Philips Comfort HD 6110 (Fr. 79.-)
- Kenwood DF 280 (Fr. 179.-, Nachfolger des getesteten DF 380)
Neun weitere Geräte erhielten die Note «ausreichend» oder gar «mangelhaft». Wie bei Stiwa-Tests üblich, waren keine Eigenmarken von Migros und Coop vertreten.
(rom)
Quelle: «Test», Ausgabe 2/03, am Kiosk erhältlich für Fr. 7.10 oder für Fr. 9.60 inkl. Porto bei der SKS, Tel. 031 307 40 40.