Teure Garantieverlängerungen

Garantieverängerungen bieten sowohl Händler als auch Hersteller an. Ein Vergleich der Kosten und der inbegriffenen Leistungen lohnt sich. Oft fährt man mit einer Herstellergarantie besser.

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K-Tipp 12/2009

15.06.2009

Letzte Aktualisierung:
16.06.2009

Christian Birmele

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Die gesetzliche Garantie auf gekaufte Waren ist auf ein Jahr beschränkt – sofern nichts anderes abgemacht ist. Besonders bei Elektronik-Geräten wird die Garantie in den Verträgen häufig auf drei oder sechs Monate reduziert. In einigen Fällen wird sie aber auch freiwillig auf zwei Jahre verlängert. Händler versuchen, den Kunden schon beim Kauf kostspielige Garantieverlängerungen zu verkaufen. Doch aufgepasst: Auch die Gerätehersteller selber bieten Garantieverlängerungen an. Zum Teil sogar zu besseren Konditionen und erst noch günstiger als beim Händler. Das zeigt ein K-Tipp-Vergleich.

Ohne Abholservice und teurer

Ein Vorteil der Herstellergarantien: Die Kunden sind nicht an einen bestimmten Händler gebunden, sie können ein defektes Gerät in fast jedem Fachgeschäft zur Reparatur bringen. Ein Beispiel: Beim Hersteller Hewlett-Packard (HP) kostet die Verlängerung der einjährigen Werksgarantie des Laptop-Modells HDX um zwei auf total drei Jahre 249 Franken. Fust verlangt für die gleiche Dauer 358 Franken. Während bei der HP-Garantie ein Abholservice inbegriffen ist, müssen Fust-Kunden das Gerät selbst vorbeibringen. Sowohl HP als auch Fust schliessen den Akku von der Garantie aus und geben kein Ersatzgerät.

Ein anderes Beispiel: Verlängerung der Zwei-Jahres-Garantie eines Sony-Flachbild-Fernsehers (102 Zentimeter) um ein weiteres auf total drei Jahre. Während das bei Fust 249 Franken kostet und ein Ersatzgerät nicht garantiert wird, verlangt Sony nur 220 Franken – Abholung und Ersatzgerät inklusive. Sowohl Fust als auch Sony schliessen Verschleissteile von der Garantie aus.

Ein ähnliches Bild bei der Verlängerung der Garantie eines Philips-Fernsehers (82 Zentimeter) auf total fünf Jahre: Philips verlangt dafür 249 Franken, die Migros 279 Franken und Fust satte 537 Franken. Bei allen sind Abholung, Arbeits- und Materialkosten gedeckt. Doch nur bei Phillips wird ein Ersatzgerät garantiert, und die Garantie gilt auch für Verschleissteile. Fust rechtfertigt sich: «Viele Probleme betreffen nicht defekte Teile, sondern lassen sich schnell in einer Filiale beheben. So müssen die Kunden nicht tagelang aufs Gerät warten.»

Darauf müssen Sie achten

Eine Garantieverlängerung ist nur dann sinnvoll, wenn die Wahrscheinlichkeit eines Defekts nach Ablauf der normalen Garantie gross ist und die Kosten für eine Reparatur im Vergleich zum Kauf eines neuen Geräts erheblich sein können. Beispiele: Waschmaschine, Geschirrspüler, Gefriertruhe, teurer Computer. Hingegen ist bei Stereoanlangen, Fernsehern oder Fotoapparaten das Risiko einer Reparatur während der ersten fünf Jahre nach dem Kauf eher gering.
Vergleichen Sie genau, welche Kosten übernommen und was von der Garantie ausgeschlossen wird. Besonders problematisch: Bei den Verträgen von Interdiscount, Media Markt, Fust, Migros, Sony, HP und V-Zug sind Verschleissteile und natürliche Abnützung ausgeschlossen. Solche Garantien sind nicht viel wert. Interdiscount schliesst sogar Feuchtigkeits-, Sturz- und Schlagschäden aus.
Oft verlängert sich die Garantie automatisch – zum Beispiel bei Fust und V-Zug. Solche Verträge können Sie gleich beim Abschluss kündigen, damit sie sich nach Ablauf nicht wieder erneuern.

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