Damit Thunfisch schön rot bleibt, wird er oft mit Kohlenmonoxid behandelt. 200 Kilo illegal mit Kohlenmonoxid «aufgefrischter» Thon wurde kürzlich am Flughafen Zürich vom Grenztierarzt entdeckt und vom zuständigen Amt für Lebensmittelkontrolle des Kantons Basel-land beschlagnahmt. Importeur war die Firma Stadel Fischimport in Pratteln BL. Pikant: Bereits in einer K-Tipp-Stichprobe vor gut zwei Monaten (K-Tipp 19/05) fiel von dieser Firma importierter Thunfisch wegen seiner hohen CO-Werte auf.

Man habe diese Sendung im Auftrag eines Weiterverarbeiters importiert und gemäss Begleitpapieren sei der Fisch nicht behandelt gewesen, verteidigt sich Stadel-Fischeinkäufer Pascal Wohlwender. Ob die betroffenen Firmen mit Sanktionen zu rechnen haben, wollte der Baselbieter Kantonschemiker Niklaus Jäggi unter Berufung auf das Amtsgeheimnis nicht verraten.

Mit der CO-Behandlung von Thunfischfleisch wird nicht nur eine nicht vorhandene Frische vorgetäuscht, sie gefährdet auch die Gesundheit der Konsumenten. «Thunfisch gilt als besonders leicht verderblich, und es werden in der Schweiz regelmässig Fälle von Vergiftungen durch so genannte biogene Amine gemeldet, die sich beim Verderben von Thunfisch bilden», erklärt Jäggi.

Thon wird in der Schweiz erst seit kurzem auf CO untersucht. Die Beanstandungsquote und die gefundenen Werte sind erschreckend hoch. Im Auftrag des Bundesamts für Veterinärwesen (BVet) hat das Kantonslabor Basel-Stadt kürzlich erneut zehn Thunfischproben analysiert.


CO-Behandlung ist in jedem Fall verboten

Bei drei Proben lagen die CO-Werte mit 1300, 1600 und 2400 Mikrogramm pro Kilo (µg/kg) zum Teil sogar noch höher als bei der K-Tipp-Stichprobe im letzten Jahr. Als natürlich gilt bei Thunfisch eine CO-Konzentration von 100 µg/kg.

Ein amtlicher Grenzwert existiert in der Schweiz noch nicht, die Behandlung von Fisch mit CO ist aber generell verboten.