Also, der Bundesrat Couchepin, der hat immer so gute Ideen, wie man die Prämien der Krankenkassen in den Griff kriegt. Kürzlich hat er vorgeschlagen, dass Leute, die rauchen, mehr zahlen müssen als Nichtraucher. Raucher sind häufiger krank, Krankheiten kosten - also sollen sie auch mehr zahlen. Das leuchtet total ein.

Doch Herr Bundesrat: Die Raucher sind nur der Anfang. Es gibt viele andere Süchtige, die bitteschön ebenfalls mehr zahlen sollen. Was ist mit den Trinkern? Alkohol ist ein Gift, sein Konsum mit teuren Folgen behaftet. Und die Fernsehsüchtigen, Herr Couchepin? Sitzen vor der Kiste und setzen Fett an. Herz-Kreislauf-Beschwerden, Infarkte. Das kostet. Und die Workaholics? Asoziale, sich und ihre Umgebung krank machende, kostentreibende Wesen. Soll ich mit denen solidarisch sein? Sie schütteln den Kopf. Genau: höhere Prämien auch für sie!

Aber warum nur die Süchtigen zur Verantwortung ziehen? Sämtliche Menschen, die sich ungesund verhalten, sollen mehr bezahlen. Das wäre ja noch schöner, wenn ich die ganze Zeit Salat esse und gleich viel Prämie zahlen muss wie mein Tischnachbar, der hemmungslos Pommes futtert. Und dass ich Treppen laufe, statt den Lift zu nehmen, für nichts und wieder nichts - ohne prämienmässigen Vorteil.

Herr Couchepin, Sie haben ja so was von recht. Jetzt aber bloss nicht den Mut verlieren. Ziehen Sie es durch! Es gibt so viele Leute, die praktisch keinen Sex haben.
Und es ist erwiesen: Regelmässiger Sex ist so ziemlich das Gesündeste, was es gibt - kein Sex total ungesund.

Also, wenn ich Ihnen da einen Vorschlag machen darf: DAS würde einschenken.