Stefan Messmer aus Faoug FR fährt täglich mit dem Zug nach Freiburg zur Schule. Hat es in der zweiten Klasse keinen Steh- oder Sitzplatz mehr, dürfen die Fahrgäste laut den Freiburger Verkehrsbetrieben (TPF) in der ersten Klasse Platz nehmen. Deshalb setzte sich der 16-Jährige letzten Herbst auf dem Heimweg ins Erstklassabteil. Da er die Strecke kennt, wusste er, dass bei der zweiten Station Belfaux-Village Leute aussteigen werden.

Als er nach diesem Halt in die zweite Klasse wechseln wollte, hielten ihn drei Kontrolleure auf. Weil es Plätze in der zweiten Klasse gehabt hätte, brummten sie ihm 80 Franken Zuschlag auf. Die TPF haben für die Erklärung des Gymnasiasten kein Gehör. Er hätte sich schon nach dem ersten Stopp vergewissern müssen, ob in der zweiten Klasse etwas frei geworden ist. Weil der GA-Inhaber keine Strafanzeige riskieren will, hat er den Zuschlag nun akzeptiert. Immerhin: Nach längerem Hin und Her erklären sich die TPF bereit, die 80 Franken einer karitativen Organisation seiner Wahl zu spenden.