Outdoor-Sport im Winter härtet ab. Aber: Bei sehr tiefen Temperaturen sollten Jogger, Langläufer oder Velofahrer vorsichtig sein, warnt Sport- und Lungenfacharzt Beat Villiger. Denn die Kälte kann den Bronchien schaden.

Der Grund: Wer intensiv Sport treibt, atmet nicht durch die Nase, sondern durch den Mund. So wird die kalte und trockene Luft nicht angewärmt und angefeuchtet, sondern gelangt direkt in die Atemwege. Die Abkühlung der Bronchien führt zu Husten und Atemnot.

Villiger rät deshalb: Kein intensives Training bei Minustemperaturen. Wen es trotz bissiger Kälte auf den Joggingpfad oder die Loipe zieht, sollte einen Gang herunterschalten und weniger hart trainieren. Das gilt auch für Sportler, die an Wettbewerben wie dem Engadin Skimarathon teilnehmen: «Man sollte es langsam angehen, die Bronchien an die Kälte gewöhnen. Asthmatiker sollten unbedingt vorher inhalieren», sagt Villiger.

Um Kälteasthma vorzubeugen, benutzen immer mehr Sportler ein spezielles Mundstück* mit einem Metallgitter. Es soll die ausgeatmete Wärme und Feuchtigkeit zurückhalten. Im Gegenzug wird die einströmende kalte Luft erwärmt und befeuchtet. Eine empfehlenswerte Methode?


Kein Outdoor-Sport unter der Nebeldecke

Durchaus, findet Villiger. «Unsere Studien in der Kältekammer haben gezeigt, dass solche Hilfsmittel die Sportler vor einem Kälteasthma-Anfall schützen können.» Auch Andi Grünenfelder, Rennarzt beim Engadin Skimarathon, hält derlei «Accessoires» für sinnvoll. Ein denkbar einfaches Hilfsmittel ist zudem ein Wolltuch vor dem Mund.

Villigers Tipp für Unterländer, die im Winter etwas für ihre Fitness tun wollen: «Bei hohen Feinstaubbelastungen macht es keinen Sinn, draussen Sport zu treiben.» Sinnvoller sei IndoorSport oder aber ein Ausflug über die Nebelgrenze. Wer in die Berge geht, sollte aber daran denken, dass die kalte Luft wegen ihrer Trockenheit aggressiv ist und die Bronchien reizen kann.

(ohm)

* Infos unter www.lungplus.se