Der «Blick» berücksichtigte bei seinem Preisvergleich 18 Produkte aus dem Aldi und dem Lidl sowie aus den Billiglinien Prix Garantie von Coop und M-Budget von der Migros. Und stellte überrascht fest: «Die Preise der deutschen Discounter Aldi und Lidl sind im Vergleich mit denen von Coop und Migros praktisch identisch.»
Billiglinien schon lange angepasst
K-Tipp-Leser wissen das seit 9 Jahren. Bereits 2010 schrieb der K-Tipp, dass es zwischen Aldi und Lidl sowie den Billiglinien von Migros und Coop kaum mehr Preisunterschiede gebe. Das hatten die damaligen Preisvergleiche mit rund 50 Produkten gezeigt. Die Migros hatte sogar angekündigt, dass sie die M-Budget-Preise an den Aldi-Preisen ausrichten werde.
So kam es auch. Seit Aldi (Ende 2005) und Lidl (Anfang 2009) in der Schweiz sind, unternehmen Coop und Migros alles, um mit ihren Billiglinien preislich mit den deutschen Discountern mitzuhalten. Nennenswerte Preisunterschiede gibt es nicht mehr.
Doch die Konsumenten bedienen sich ja nicht nur aus den Billiglinien. Und in vielen Filialen von Coop und Migros sind längst nicht alle Prix-Garantie- und M-Budget-Produkte erhältlich. Deshalb hat der K-Tipp schon vor Jahren damit begonnen, aussagekräftigere Preisvergleiche anzustellen. Mit Produkten, deren Preise die meisten Kunden nicht im Kopf haben. Und mit Produkten, die in den Billiglinien nicht erhältlich sind.
Im K-Tipp 1/2019 etwa mit Blumenkohl, Rucola, Heidelbeer-Joghurts, Kräuterbutter, Tessiner Brot oder Zimt. Und siehe da: Coop und Migros waren um die 60 Prozent teurer als Aldi und Lidl. Offenbar langen die Schweizer Detailhändler dort zu, wo es der Kunde nicht merkt.
Es gibt Qualitätstests und Preisvergleiche
Die «Blick»-Leute haben den K-Tipp-Preisvergleich auch gelesen. Aber nicht verstanden. Sie unterstellten, der K-Tipp vergleiche nicht Gleiches mit Gleichem. Und sie kritisierten: «Der Preisvergleich bezog sich einzig und allein auf den Preis. Keinen Einfluss spielten also Marke, Herkunft und Qualität.»
Ja, liebe «Blick»-Leute, so ist es: Ein Preisvergleich bezieht sich auf den Preis. Deshalb betont der K-Tipp bei jedem Preisvergleich, dass Marke, Herkunft und Qualität nicht berücksichtigt wurden. Der K-Tipp vergleicht zwar durchaus auch die Qualität der Produkte. Aber in jeder Ausgabe in seinen Qualitätstests und nicht in seinen Preisvergleichen.
Und ganz nebenbei: «Blick» hat sich ein paar grobe Schnitzer geleistet. Er hat in seinem Preisvergleich gemischtes Hackfleisch mit Rinds-Hackfleisch verglichen und Käse-Tortellini mit Spinat-Ricotta-Tortellini. Und offenbar gar nicht bemerkt, dass er Ungleiches vergleicht.