Verordnung für einen sicheren und fairen Strommarkt - Bitte nachbessern!
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K-Tipp 1/2002
09.01.2002
Die SKS und die anderen Konsumentenorganisationen stehen der Öffnung des Strommarktes positiv gegenüber. Sie verlangen jedoch noch Nachbesserungen zum Schutz der Konsumentinnen und Konsumenten.
Die Vernehmlassung der Verordnung ist zu Ende. Noch in diesem Sommer soll über das umstrittene Elektrizitätsmarktgesetz (EMG) abgestimmt werden. Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) steht - wie das Konsumentenforum und die Konsumentenorganisationen der welschen und italienischen Sc...
Die SKS und die anderen Konsumentenorganisationen stehen der Öffnung des Strommarktes positiv gegenüber. Sie verlangen jedoch noch Nachbesserungen zum Schutz der Konsumentinnen und Konsumenten.
Die Vernehmlassung der Verordnung ist zu Ende. Noch in diesem Sommer soll über das umstrittene Elektrizitätsmarktgesetz (EMG) abgestimmt werden. Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) steht - wie das Konsumentenforum und die Konsumentenorganisationen der welschen und italienischen Schweiz - dem EMG nach wie vor positiv gegenüber.
Die schrittweise Öffnung des Strommarktes, wie sie das EMG vorsieht, bietet eine gute Grundlage und wirksame Regeln zum Schutz der Kleinkundinnen und -kunden.
Allerdings fordert die SKS noch verschiedene, wichtige Verbesserungen zu Gunsten der Konsumentinnen und Konsumenten.
«Der Strommarkt ist bereits geöffnet», betont SKS-Geschäftsführerin Jacqueline Bachmann. «Mit der Verordnung zum Gesetz muss dafür gesorgt werden, dass die Konsumentinnen und Konsumenten nicht unter die Räder kommen.»
Mehr Beachtung muss zum Beispiel der Versorgungssicherheit - Kalifornien lässt grüssen! - beigemessen werden. Eine klare Deklaration der Herkunft, der Produktionsart und des Preises der Elektrizität ist für die SKS unabdingbar. Bereits jetzt kann die Konsumentin entscheiden, ob sie lieber ökologisch produzierten Strom bezieht und dafür etwas mehr zahlt. In Zukunft soll sie auch erfahren können, ob der Strom für den Backofen oder die Waschmaschine in einem Schweizer Wasserkraftwerk oder in einem französischen Atomkraftwerk produziert wurde.
Auch beim Strom gilt leider: Die Spiesse sind für die Anbieter ungleich länger als für die Konsumentinnen. Die Konsumentenschutzorganisationen fordern deshalb eine Ombudsstelle, die von Produzenten und Lieferanten finanziert wird, aber unabhängig von diesen arbeitet. Die Ombudsstelle soll dafür sorgen, dass Kundinnen ihr Recht auf Transparenz, Wahlfreiheit und Vergleichbarkeit auch wahrnehmen können.
Josianne Walpen