Viele Menschen schlucken Vitaminpillen, vor allem während der Wintermonate. Sie glauben, damit ihrer Gesundheit etwas Gutes zu tun – und das Immunsystem zu stärken. Die Einnahme solcher Präparate ist allerdings umstritten. «Wer gesund ist, sich ausgewogen und abwechslungsreich ernährt, braucht in der Regel keine künstlichen Zusatzstoffe», erklärt Sandra Zeugin, Ernährungsberaterin in Altstätten SG.

Wer nicht auf solche Präparate verzichten will, hat die Qual der Wahl: Das Angebot ist riesig, die Preisunterschiede sind massiv. Zeugin: «Produkte aus dem Supermarkt sind für den Normalgebrauch vollkommen ausreichend.»

Die meisten decken laut Hersteller-Angaben einen Grossteil der empfohlenen Tagesdosis an Vitaminen und Mineralstoffen. Ausserdem sind sie sehr günstig, wie ein Preisvergleich zeigt (siehe Tabelleim pdf-Artikel). Nur: Ein exakter Vergleich ist unmöglich. Der Inhalt ist bei den wenigstens Produkten zu 100 Prozent identisch – mit Ausnahme der Vitamin-C-Brausetabletten. 

Bedeutend radikaler als Sandra Zeugin beurteilt der Zürcher Arzt Thomas Walser die Situation bezüglich der Vitaminvorsorge: «Zur Vorbeugung gegen Erkältungen und Grippe helfen Vitaminpräparate nichts.» Im Gegenteil. Walser warnt gar vor einem Zuviel an Vitaminen. Dauerhaft erhöhte Mengen an Vitamin A können beispielsweise Kopfschmerzen, Benommenheit und Schläfrigkeit auslösen.

Walsers Tipps: Fischöl, Gemüsesorten in mehreren Farben, Obst und schwarze Schokolade essen und Grüntee trinken.