Werbe-Falle: Bei «2 für 1» zahlt eine Person drauf
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K-Tipp 14/2001
05.09.2001
Hoher Preis für Carreise nach Österreich
Aufgepasst bei «exklusiven Angeboten 2 für 1»: Es könnte sich um eine Werbe-Masche handeln, bei der der Einzelpreis in Wahrheit für zwei gilt.
Das Versprechen «Sie haben gewonnen» lässt bei kritischen Konsumentinnen und Konsumenten sämtliche Alarmglocken läuten. Da kommt der Brief der Via Kultur Reisen AG aus Visp VS auf den ersten Blick unverfänglicher daher: «Leider gehören Sie nicht zu den glücklichen Siege...
Hoher Preis für Carreise nach Österreich
Aufgepasst bei «exklusiven Angeboten 2 für 1»: Es könnte sich um eine Werbe-Masche handeln, bei der der Einzelpreis in Wahrheit für zwei gilt.
Das Versprechen «Sie haben gewonnen» lässt bei kritischen Konsumentinnen und Konsumenten sämtliche Alarmglocken läuten. Da kommt der Brief der Via Kultur Reisen AG aus Visp VS auf den ersten Blick unverfänglicher daher: «Leider gehören Sie nicht zu den glücklichen Siegern», schrieb sie Monika Berger.
Die Zürcherin hatte an einem Kreuzworträtsel-Wettbewerb der Via Kultur Reisen teilgenommen. In der «Coop Zeitung» gab es 100 Reisen für jeweils eine Person zu gewinnen - vier Tage ins österreichische Salzburgerland.
Berger gehörte zwar nicht zu den «Siegern», erhielt aber dennoch Post von Via Kultur Reisen. In einer zweiten Ziehung sei sie ausgewählt worden und profitiere vom «exklusiven Angebot 2 für 1». Für «gerade einmal 590 Franken» könne sie zu zweit an der «beliebten Österreich/ Salzburgerland-Reise» teilnehmen. Samt einer fakultativen Schifffahrt mit Mittagessen hätten die vier Tage für zwei Personen 670 Franken gekostet.
«Ich vermute, der Preis von 670 Franken ist überrissen», sagt Berger. Das bestätigen dem K-Tipp auch Insider aus der Reisebranche. Toni Bossart, Inhaber der Bossart Reisen AG in Glattbrugg: «Bei einem Preis von 670 Franken ist anzunehmen, dass die zahlende Person in Tat und Wahrheit für zwei bezahlt.» Es gebe immer wieder vergleichbare Reisen im Bereich von 300 bis 350 Franken pro Person.
Bei diesen Angeboten handle es sich wahrscheinlich um «Reisen als Massenware», wehrt sich der Direktor der Via Kultur Reisen, Ruedi Küttel. Er dagegen biete ein «qualitativ hochstehendes Produkt mit guten Reisecars und schönen Hotels». Daher könne er den Preis nicht so günstig kalkulieren.
Übrigens: Als Inhaber von Küttel Reisen in Seewen SZ hatte Ruedi Küttel vier Tage Salzburgerland noch für 299 Franken angeboten.
(pag)