Noch nie war alt werden so schön. Heute geht es den älteren Menschen in unserem Land im Schnitt so gut wie noch nie. Sie haben eine sichere Rente, ein rechtes Vermögen angesammelt und von ihren Eltern einen schönen Batzen geerbt.

Ältere Menschen sind gesünder denn je, sie fühlen sich wesentlich jünger, als sie sind, und sie haben noch einen langen Lebensabschnitt vor sich. Nach der Pensionierung bleiben ihnen zwischen zwanzig und vierzig geschenkte Jahre. Im Mittelalter war das ein ganzes Leben.

Und dennoch: Noch nie war alt werden so schwierig. Denn gerade die Tatsache, dass das Leben nach der Pensionierung gewissermassen neu beginnt, stellt neue Anforderungen an die älteren Menschen. Vor dem Haus auf dem Bänkli sitzen und warten, bis man stirbt, liegt nicht mehr drin. 40 Jahre sind zu lang. Gefragt sind neue Ideen und Modelle für das neue Leben im Alter.

Zehn Menschen kurz vor und kurz nach der Pensionierung hatten eine neue Idee: Sie haben ihre Wohnungen und Häuser aufgegeben und sind zusammengezogen in ein schönes, altes Haus in Bern. Drei Paare und vier Singles wollen sich gegenseitig helfen und pflegen beim Altwerden. Eine Alten-WG als Alternative zum schnellen Eintritt ins Alters- oder Pflegeheim, der vielen am Ende ihres Lebens droht.

Dieses etwas andere Altersheim bildet den Kern einer neuen Serie im Kassensturz. Die Serie widmet sich ganz der immer grösseren Bedeutung der älteren Menschen in unserer Gesellschaft. Mein Kollege Daniel Müller hat sich mit der Kamera bei den neuen Alten im Stürlerhaus eingenistet. Er porträtiert ihren ungewöhnlichen Alltag und verknüpft ihn mit vielen praktischen Fragen. Wie bleiben ältere Menschen lange gesund? Welches ist die beste Ernährung? Wie lassen sich die letzten Dinge am sichersten regeln?

Ich möchte Ihnen die neue Kassensturz-Serie empfehlen. Nicht nur jenen, die schon bald pensioniert werden. Wer früh übt, alt zu werden, bleibt länger jung.