Wo Familien günstig Ski fahren
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K-Tipp 2/2001
31.01.2001
K-Tipp-Vergleich Familienfreundliche Preise bei Bergbahnen in der Romandie und im Tessin
Planen Sie Winterferien mit der Familie? Dann vergleichen Sie nebst Skipass-Preisen auch die Familienrabatte. So können Sie ein paar Hundert Franken sparen.
Marco Diener mdiener@ktipp.ch
Welche Schweizer Skigebiete sind für Familien sehr teuer? Und welche gewähren grosszügige Rabatte? Der K-Tipp wollte es genau wissen und verglich die Tarife für 6-Tages-Skip...
K-Tipp-Vergleich Familienfreundliche Preise bei Bergbahnen in der Romandie und im Tessin
Planen Sie Winterferien mit der Familie? Dann vergleichen Sie nebst Skipass-Preisen auch die Familienrabatte. So können Sie ein paar Hundert Franken sparen.
Marco Diener mdiener@ktipp.ch
Welche Schweizer Skigebiete sind für Familien sehr teuer? Und welche gewähren grosszügige Rabatte? Der K-Tipp wollte es genau wissen und verglich die Tarife für 6-Tages-Skipässe von 25 Skigebieten. Und zwar für eine fünfköpfige Familie - die Eltern und drei Kinder im Alter von zwölf, acht und fünf Jahren. Die beiden jüngeren Kinder besuchen die Skischule.
Fazit: Besonders familienfreundliche Preise haben die Bahnen in der Romandie und im Tessin. Anders sieht es in der Deutschschweiz aus. Da brauchen oft schon Fünfjährige einen Skipass. Am günstigsten schnitt im K-Tipp-Vergleich Nendaz ab. Im Unterwalliser Skiort zahlt die Musterfamilie nur etwas mehr als den Preis für zwei Erwachsene.
«Seit 30 Jahren gibts in Nendaz Familienrabatte»
Zwar sind die Preise für einzelne Skipässe in Nendaz recht hoch. Auf der anderen Seite ist der Familienrabatt beachtlich. Die zweite erwachsene Person zahlt nur noch 60 Prozent des Erwachsenen-Preises, die Kinder von 6 bis 16 Jahren 30 Prozent.
«Wir haben diese Rabatte seit 30 Jahren», sagt Télénendaz-Generaldirektor Frédéric Glassey. «Dadurch sind wir zu einem richtigen Familien-Skiort geworden», erklärt er. Im ganzen Skigebiet «4 Vallées», das von Verbier im Westen bis nach Veysonnaz im Osten reicht, gelten übrigens die gleichen Familienrabatte.
Am schlechtesten schnitt im K-Tipp-Vergleich Andermatt UR ab. Hauptgrund: Das fünfjährige Kind braucht auch einen Skipass, weil es die Skischule besucht. Wäre es nur mit den Eltern unterwegs, könnte es gratis fahren.
«Wenn kleine Kinder mit ihren Eltern Ski fahren, machen sie den Bahn-Angestellten kaum Arbeit. Deshalb fahren sie gratis», heisst es bei den Sportbahnen Andermatt. «Wenn allerdings eine Skischulklasse auf einen Skilift will, sieht es anders aus. Deshalb verlangen wir von Kindern unter sechs Jahren einen Skipass, wenn sie die Skischule besuchen.»
An zweitletzter Stelle klassiert ist der Toggenburger Ferienort Wildhaus. «In anderen Skiorten ist der Kinderanteil nur klein», sagt der Bergbahn-Geschäftsführer Urs Gantenbein. «Deshalb können sie locker sagen: Kinder fahren gratis. Wir hingegen können auf diese Einnahmen nicht verzichten.»
Gantenbein spielt damit auf Zermatt an, das seit vier Jahren alle Kinder bis zum neunten Geburtstag gratis fahren lässt. Dazu Sandro Perren, Geschäftsführer der Zermatter Bergbahnen: «Lange waren wir tatsächlich kein Familien-Skiort. Aber seit Kinder unter neun Jahren gratis fahren, kommen immer mehr Familien nach Zermatt.»
Offensichtlich ist auch, dass längst nicht alle Skiorte ihre Vergünstigungen an die grosse Glocke hängen. Airolo TI beispielsweise hat durchaus attraktive Familienangebote - doch im Bergbahn-Prospekt mit den Tarifen steht davon kein Wort.
Eine eigenartige Rabattpolitik haben auch die Bergbahnen in Lungern OW und auf dem Stoos SZ: Sie gewähren zwar Familienrabatte, aber nur auf Tageskarten.
Widersprüchliche Rabatt-Auskünfte bei Bergbahnen
Besonders uneinheitlich ist die Preispolitik der Schweizer Bergbahnen bei Kindern unter sechs Jahren:
- In Scuol GR und Vals GR müssen sie in jedem Fall bezahlen,
- in Davos GR nur am Übungslift,
- in Adelboden BE, Andermatt, Wengen BE und Wildhaus SG, wenn sie die Skischule besuchen.
All das herauszufinden ist nicht ganz einfach: Die Angestellten der Bergbahnen gaben dem K-Tipp mitunter widersprüchliche Auskünfte.
Wenn Sie verhindern wollen, dass Sie für die Skipässe zu viel bezahlen, helfen Ihnen folgende Tipps weiter:
- Nehmen Sie Ausweise mit in die Ferien. So können Sie wenn nötig beweisen, dass Sie eine Familie sind. Bei einigen Bergbahnen müssen Sie sogar das Familienbüchlein zeigen.
- Studieren Sie die Preislisten genau, damit Ihnen Familien-Rabatte nicht entgehen.
- Sollten die Rabatte nicht aufgelistet sein: Fragen Sie am Schalter nach.
- Wenn Sie abblitzen, versuchen Sie es an einem anderen Schalter gleich noch einmal. Die K-Tipp-Stichprobe zeigte nämlich, dass Bahn-Angestellte häufig nicht über die Rabatte Bescheid wissen.
- Übereilen Sie beim Kauf nichts. Etliche Bahnen weisen ausdrücklich darauf hin, dass sie Billette weder umtauschen noch verlängern, ändern oder zurücknehmen.
- Erkundigen Sie sich allenfalls nach kombinierten Abonnementen für Skischule und Skilifte. Die Rabatte sind zum Teil beträchtlich.
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