Zahnbürsten: Aufs Köpfchen kommts an!
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K-Tipp 8/2000
19.04.2000
K-Tip-Test : Für Leute mit Zahnfleisch-Problemen ist keine Bürste geeignet.
Preis und Design sind fürs Putzergebnis unwichtig. Entscheidend sind Borsten und Bürstenkopf: Sie bewirken, dass die Bürste nicht nur sauber reinigt, sondern auch das Zahnfleisch schont. Ganz wenige erfüllen diese Anforderung.
Mehr als 20 Millionen Zahnbürsten kaufen Herr und Frau Schweizer jährlich ein. Pro Kopf und Jahr sind das 3,3 Stück.
Das ist viel im Vergleich...
K-Tip-Test : Für Leute mit Zahnfleisch-Problemen ist keine Bürste geeignet.
Preis und Design sind fürs Putzergebnis unwichtig. Entscheidend sind Borsten und Bürstenkopf: Sie bewirken, dass die Bürste nicht nur sauber reinigt, sondern auch das Zahnfleisch schont. Ganz wenige erfüllen diese Anforderung.
Mehr als 20 Millionen Zahnbürsten kaufen Herr und Frau Schweizer jährlich ein. Pro Kopf und Jahr sind das 3,3 Stück.
Das ist viel im Vergleich zum Jahr 1974; da ging erst eine Zahnbürste pro Person und Jahr über den Ladentisch. Die 3,3 Bürsten sind jedoch immer noch wenig, wenn man bedenkt, dass man sie eigentlich alle zwei bis drei Monate erneuern sollte.
An der Auswahl kann es nicht liegen. Die Hersteller überbieten sich gegenseitig mit fantasievoll geformten und gefederten Griffen und ausgefeilten Bürstenköpfen. Vieles ist jedoch reines Blendwerk. Zahnärzte sind sich nämlich einig: Der Griff hat wenig Einfluss auf das Putzergebnis.
Und die Bürstenköpfe? Ob diese Innovationen der Zahnbürstentechnik auch halten, was sie vollmundig versprechen, hat die Klinik für Präventivzahnmedizin an der Universität Zürich untersucht.
Nur wenige passen für viele Leute
Das Resultat ist ernüchternd. "Die Vielfalt auf dem Markt erweist sich als trügerisch", kommentiert Präventivzahnmediziner Thomas Imfeld die Studie. "Nur wenige Bürsten taugen für eine Mehrzahl der Konsumenten."
Imfeld hat die meistverkauften Zahnbürsten der letzten beiden Jahre in drei Punkten geprüft:
° Wie viel Prozent der Borsten-Enden sind wirklich rund? Abgeflachte oder gezackte Borsten können das Zahnfleisch verletzen.
° Wie gut reinigen die Bürsten? Konkret: Wie viel Prozent der Borsten berühren beim Putzen die Zähne?
° Wie gut schonen die Bürsten das Zahnfleisch?
Um möglichst praxisnahe Aussagen machen zu können, hat Imfeld die untersuchten Bürsten vier unterschiedlichen Anwendergruppen zugeteilt (siehe Kasten unten).
° Zur Anwendergruppe 1 zählen im Allgemeinen eher jüngere Menschen. Bei dieser Gruppe steht die Entfernung bakterieller Zahnbeläge auf dem harten, sichtbaren Zahnschmelz im Vordergrund. Geeignete Zahnbürsten müssen hier hauptsächlich gut reinigen.
Dementsprechend problemlos gestaltet sich für Konsumentinnen und Konsumenten dieser Gruppe der Einkauf. Sechs Bürstenmodelle sind für sie geeignet (siehe Tabelle). Überrascht ist Imfeld aber, dass trotzdem "zwei Produkte für diese eigentlich unproblematische Gruppe ungeeignet sind".
° In der Gruppe 2 befinden sich ebenfalls Personen ohne sichtbare Zahnhälse. Im Gegensatz zur Gruppe 1 haben diese Leute aber verfärbte Zahnoberflächen. Zur Gruppe 2 gehören Raucher, Kaffee- oder Teetrinker.
Auch in dieser Gruppe liegt das Schwergewicht auf der Reinigungswirkung. Wichtig ist zusätzlich, dass die Paste gut in der Bürste haften bleibt (siehe die Zahnpasten-Tests in K-Tip 1/98 und 4/00). Somit ist gewährleistet, dass die Paste lange an der Verfärbung schrubben kann.
Nur die Trisa Eco-Logic erfüllt die geforderten Bedingungen. Sie ist als Einzige für die Gruppe 2 geeignet.
Umgekehrt musste Imfeld bereits vier Produkte als ungeeignet taxieren. Sie putzen zu schwach: Ihre Borsten berühren die Zähne zu wenig - etwa weil die Borsten zu dick und zu starr sind, wie das beispielsweise bei der Dr.-Best-Bürste der Fall ist.
Nur weiche Borsten verwenden
Allgemein gültige Aussagen über die beste Form der Bürstenfläche kann auch der Präventivzahnmediziner keine machen. Imfeld rät aber von Bürsten mit dicken Borsten und gerader Bürstenfläche ab. "Dünne weiche Borsten mit gerader Fläche sind hingegen kein Problem."
Wer glaubt, er könne mit einer solchen Bürste einfach stärker drücken, irrt sich. Imfeld: "Zu viel Druck verletzt das Zahnfleisch, und das führt zu Zahnfleischschwund."
° Zur Gruppe 3 gehören Personen mit Zahnfleischrückgang, aber ohne sichtbare Verfärbungen. Bei ihnen ist es wichtig, den sichtbar gewordenen Zahnhals schonend zu reinigen. Es braucht also Bürsten, die möglichst abgerundete Borstenspitzen haben und das Zahnfleisch schonen.
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